Heinz Prüller.

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Doppelter Entzug am Sonntag: Nicht nur Heinz Prüller, sondern auch Niki Lauda fehlte beim Zelebrieren der Formel 1 im ORF. Der Interview- und Analysepartner kehrt mit Sicherheit zurück. Er musste sich nach einem Sturz beim Spazierengehen mit dem Hund nur einer kleinen Operation an der Hüfte unterziehen.

Um ein Leben nach Prüller muss noch gerungen werden. Wie das Ringen ausgeht - dranbleiben oder zur deutschen Konkurrenz ausweichen - wurde mit der Übertragung aus Melbourne nicht entschieden.

Ernst Hausleitner gab den Anti-Prüller, sprach wenig, ja schwieg über lange Strecken geflissentlich. Als Gschichtldrucker sprang Ko-Kommentator Alexander Wurz ein. Es war schon eine glückliche Fügung, dass Wurz, der bisher letzte Österreicher, der einen Formel-1-Boliden als Einsatzfahrer schmückte, nicht wenig zur Entwicklung jenes Autos beigetragen hat, das im Albert Park die Konkurrenz verblasen hat.

Wurz vermittelte neben technischen Details, die Prüller so nie wissen konnte, vor allem das Beifahrergefühl, das Am-liebsten-selbst-auf-die-Bremse-steigen-Wollen, wenn es knapp wird in der Kurve. Und das nicht erst Minuten, nachdem es richtig knapp geworden war. Für das Anlegen einer Zitatensammlung wird sich Wurz nie eignen, Hausleitner schon gar nicht. Aber da kann man ja auf Prüller zurückgreifen. (Sigi Lützow/DER STANDARD; Printausgabe, 30.3.2009)