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Am Montag wurde der optisch verjüngte Vermählungsbrunnen eröffnet.

Foto: APA / HERBERT PFARRHOFER

Wien - Es plätschert wieder auf dem Wiener Hohen Markt: Der Vermählungsbrunnen, einer der bedeutendsten barocken Brunnen der Bundeshauptstadt, wurde nach seiner Generalsanierung in Betrieb genommen. Und so erheben sich nach zweijährigem Stillstand wieder die beiden Fontänen des insgesamt 18,5 Meter hohen Baus, der auf einen Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach zurückgeht.

Ursprung des Brunnens war das Gelübde Kaiser Leopolds I. im Jahr 1702, diesen zu errichten, falls sein Sohn aus den Spanischen Erbfolgekriegen wohlbehalten zurückkehren sollte - was dieser tat. So entstand nach Fischer von Erlachs Vorlage 1706 eine hölzerne Josephssäule, die bis 1732 in der heute bekannten Form aus Stein und Bronze geformt wurde.

Figurengruppe aus Maria und Josef

Seither zieren den Vermählungsbrunnen vier Sockelvorsprünge, auf denen jeweils ein Engel steht. Darüber erhebt sich auf vier korinthischen Säulen ein imposanter Bronzebaldachin mit Strahlenkranz. Dieser überdacht die zentrale Figurengruppe aus Maria und Josef samt Hohepriester - auf die der hochzeitliche Name des Kunstwerks zurückgeht.

Bevor sich das Bauwerk in der heutigen Form wieder zeigen konnte, musste man ab Juli 2006 zunächst die schädigenden Schmutzkrusten und den mikrobiologischen Bewuchs entfernen und daraufhin die geschwächten Steinbereiche festigen. Dank einer Oberflächenimprägnierung sollen die Steinteile künftig besser gegen Umwelteinflüsse geschützt sein. 11.000 Arbeitsstunden und eine halbe Million Euro waren notwendig, um die Anlage in ihren heutigen Zustand zurückzuversetzen.

Eröffnet wurde der optisch verjüngte Vermählungsbrunnen am Montag nicht nur von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, sondern auch von Umweltstadträtin Ulli Sima. Der Grund: Die ihr unterstehenden Wiener Wasserwerke betreuen rund 50 Denkmalbrunnen und mehr als 200 Trinkbrunnen. (APA)