Wien - Der Impfstoff der österreichischen Biotechnologiefirma Intercell gegen Japanische Enzephalitis (JE) ist von der US-Zulassungsbehörde FDA genehmigt worden. Die Produkteinführung des Impfstoffs IXIARO am US-amerikanischen Markt sei für das 2. Quartal 2009 geplant, hieß es in einer ad-hoc-Mitteilung von Intercell in der Nacht auf Dienstag.

"Diese Zulassung ist ein bedeutender Erfolg für Intercell. Wir sind damit an einem Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens angelangt", zitierte die Mitteilung Intercell-CEO Gerd Zettlmeissl. IXIARO sei bereits im Jänner in Australien zugelassen worden, eine finale Zulassung in Europa werde in Kürze erwartet. Die US-Marktzulassung war ursprünglich bereits für 2008 erwartet worden, hatte sich aber verzögert.

Wichtigste Zielgruppen für den Impfstoff seien Reisende und Militärbedienstete, die sich in den betroffenen Ländern aufhalten. Nach Angaben des Unternehmens tritt JE vor allem in Asien auf, wo 30.000-50.000 Fälle pro Jahr diagnostiziert würden. In 30 Prozent der Fälle verlaufe die Krankheit tödlich, die Hälfte der Überlebenden trage schwere Hirnschäden davon.

Lange erwartet

Die Genehmigung wird von der Erste Group-Analystin Vladimira Urbankova positiv beurteilt. Sie sei jedoch "lange erwartet" worden. Ursprünglich sei die Genehmigung, so Urbankova, für Ende 2008 angekündigt gewesen.

Die Verzögerung habe auch die Entwicklung der Intercell-Aktie belastet, da es in jüngster Vergangenheit keinerlei sonstige Nachrichten aus dem Unternehmen gegeben habe. Nun sei der Weg frei für einen Deal mit der US-Armee, die ohne offizielle Genehmigung keine Verträge abschließen darf. Ansonsten sei die Genehmigung laut Urbankova nichts weiter als eine Vollzugsmeldung, doch "eine offizielle Genehmigung ist eine offizielle Genehmigung", so die Analystin. Die Aktien schossen bis 14.10 Uhr an der Wiener Börse bei sehr hohem Volumen um 10,50 Prozent auf 23,15 Euro hoch.

Auch beim Vertriebspartner Novartis sorgte die Genehmigung von Ixiaro für steigende Kurse. Die Titel rückten um 2,59 Prozent auf 42,78 Schweizer Franken vor. Bei Intercell werde es Erste-Analystin Urbankova zufolge wahrscheinlich in absehbarer Zeit zu Gewinnmitnahmen und einer Stabilisierung kommen. Sie empfiehlt die Titel mit "Buy" bei einem 12-Monats-Kursziel von 39,5 Euro. (APA)