Wien - Homöopathie wird vor allem gegen Grippe, Husten oder Schnupfen genutzt: Knapp die Hälfte der Österreicher verwendet homöopathische Mittel bei diesen Erkrankungen, wie GfK in einer Studie unter 4.000 Befragten herausfand. Diese wurde im Auftrag der Dr. Peithner KG, einem Vertreterunternehmen für Ganzheitsmedizin durchgeführt. Weniger zum Einsatz kommt Homöopathie hingegen bei der Behandlung von Verletzungen. Bei bei Gelenks- und Kreuzschmerzen, häufig durch Sport verursacht, sind Globuli und Co wenig gefragt, erklärte Geschäftsführer Martin Peithner bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Vorsicht Doping

Während Homoöpathie im Breitensport wenig genutzt wird, ist sie im Spitzensport sehr etabliert. Der Grund: Viele Medikamente aus der Schulmedizin stehen auf der Anti-Doping-Liste und kommen daher für die Behandlung der Profis nicht mehr infrage. Darunter auch Medikamente, die bei "banalen" Erkrankungen wie Schnupfen und Gerippe angewendet werden und in vielen privaten Hausapotheken zu finden sind, weiß Christiane Körner, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.

"Verboten im Spitzensport sind zum Beispiel 'Coldagan'-Nasentropfen, zahlreiche Asthmamittel, Insuline und Kortison-Sprays", weiß sie. Im Gegensatz dazu finden sich so gut wie keine homöophatischen Arzneien auf der Liste mit den verbotenen Substanzen. "Einzig in flüssiger Form sind sie nicht erlaubt", so Körner. Grund dafür sei der in den Arzneien enthaltene Alkohol, die gleichen Mittel in fester Form dürften hingegen problemlos eingenommen werden.

Auch für den Breitensport bietet die Homoöpathie zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten. "Verstauchungen und Prellungen können zum Beispiel damit behandelt werden", zählte der Sportmediziner Holger Förster auf. Ebenso gibt es Mittel gegen Start- und Lampenfieber, Muskelkrämpfe, psychische Belastungen sowie zu besseren Regeneration.

Ausführliche Anamnese Vorraussetzung

Wichtig sei vor der Medikamentenverordnung eine ausführliche Anamnese. Denn für die homöopathische Arzneimittelfindung sei es besonders wichtig, genau die Beschwerden des Patienten zu kennen. "Diese dauert im Schnitt eine Stunde", weiß der Mediziner aus der Praxis. "Der Patient beschreibt ein Bild und dieses muss sich für eine optimale Wirkung mit dem Bild der Arznei decken", erklärte er. Für die Empfehlung eines Einzelmittels müsse sehr exakt gearbeitet werden. Einfacher hingegen sei es mit Komplexmittel, das aus mehreren Einzelmitteln zusammen gesetzt sind. Diese decken ein breiteres Spektrum an Beschwerden ab.

Damit die homöopathischen Mittel auch richtig wirken, gilt: Niemals in nächster Nähe von elektromagnetischen Feldern lagern. "Stellt man die Globuli zum Beispiel auf die Mikrowelle oder tut sie zum Handy in die Handtasche sind sie nach einer Stunde unwirksam", wies Peithner hin. (APA)