Wien - Die ÖBB machen ernst mit der von Brüssel vorgeschriebenen Beendigung der Verflechtung mit der Raaberbahn ("Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn Aktiengesellschaft"). Wie die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Dienstag bekanntgab, ist die beabsichtigte Vollübernahme der Raabersped Speditionsgesellschaft kartellrechtlich angemeldet worden. Die Gespräche über den Verkauf des knapp sechsprozentigen Anteils der ÖBB-Gütersparte Rail Cargo Austria (RCA) an der Raaberbahn laufen noch, hieß es aus den ÖBB.

Derzeit hält die Bahn über die Speditionsholding AG (eine knapp 100-Prozent-Beteiligung der Rail Cargo Austria) 75 Prozent an Raabersped, die restlichen 25 Prozent hält die Raaberbahn. Die EU hatte Ende November 2008 grünes Licht zur Übernahme der Mav Cargo durch die RCA unter der Bedingung einer eigentumsrechtlichen Entflechtung der ÖBB mit der Mav Cargo gegeben. Die Raaberbahn wiederum gehört zu rund 60 Prozent Ungarn, ca. 34 Prozent Österreich und knapp 6 Prozent der RCA.

Mit wem über die Anteile verhandelt wird, wollte man bei den ÖBB nicht sagen. Erster Ansprechpartner werde aber wohl Ungarn sein, sagte ein ÖBB-Sprecher. Zum Zeitrahmen sagte er nur, der Deal könnte bald über die Bühne gehen. (APA)