Graz - Einige Unruhe hat in der Konzernzentrale von Magna ein Bericht der auflagenstärksten kanadischen Tageszeitung "The Star" ausgelöst. Demnach scheint das Topmanagement des Stronach-Konzerns von einem Lohnverzicht, der der Belegschaft im Lichte der Krise nahegelegt wurde, selbst nicht besonders belastet zu sein.

Laut The Star-Angaben bekommen etwa die beiden Chief Executive Officers Siegfried Wolf und Don Walker für 2008 zusätzliche Boni in der Höhe von 2,1 Mio. Euro sowie 3,1 Mio. Euro "Anpassung" für das letzte Jahr. Wolfs Gesamteinkommen wird mit 6,4 Mio. Euro angegeben. 2007 waren es noch 7,3 - was aber nicht der von Wolf versprochenen Halbierung seines Gehaltes entspräche.

Frank Stronachs Salär beläuft sich nach Angaben des Mediums, das einen Aktionärsrundbrief wiedergibt, auf acht Mio. Euro - nach 30 Mio. im Jahr 2007.

"Falsch gelesen"

Wolf hatte letzte Woche vor den Mitarbeitern am Grazer Konzernstandort einen "Solidarbeitrag" im Ausmaß zwischen fünf und 20 Prozent des Jahresbruttogehaltes vorgeschlagen und selbst eine Halbierung seines Gehaltes angekündigt.
In der Magna-Zentrale werden die kanadischen Angaben dementiert. Der Aktionärsbrief sei "falsch gelesen" worden. Tatsächlich erhalte Wolf nach 7,3 Mio. Euro aufgrund gewinnabhängiger Komponenten nur 4,2 Mio. Euro. Er habe keine zusätzlichen Benefits bekommen, dies sei von The Star missverständlich wiedergegeben worden. Die Führungsetage von Magna sei "sehr wohl bereit, selbst Gehaltskürzungen hinzunehmen", hieß es auf STANDARD-Anfrage. (Walter Müller, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.4.2009)