Europa verfügt, wegen des zunehmenden Wohlstandes und der daraus resultierenden Motorisierung, über ein gut ausgebautes Straßennetz. Dennoch ist die Verkehrspolitik ein Relikt der vergangenen 50 - 60 Jahre. Den Grund für das Ansteigen des Transits auf den Straßen sieht Schweisgut darin, dass in der Vergangenheit mehr Geld in das Straßensystem als in das Schienensystem investiert worden ist.

Schweisgut ist ein absoluter Befürworter des von Tirol angestrebten sektoralen Fahrverbotes. Aufgrund der Einschränkung des Prinzips des freien Warenverkehrs, welches ein Grundprinzip der EU ist, wollte die EU Kommission eine einstweilige Verfügung erwirken. Der Botschafter setzte sich jedoch mit Erfolg für ein normales Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof ein.

Gründe für die Kritik der EU Kommission waren, dass keine weiteren Vorschläge zur Einhaltung der Luftrichtlinie erarbeitet wurden. Nicht nur der Transit sondern auch der Industrie- und Individualverkehr sind Hauptfaktoren der zu hohen Schadstoffwerte. Auf der Inntalautobahn zum Beispiel fahren zu 80 Prozent Autos, deshalb würde das sektorale Fahrverbot für LKW zwar zur Linderung des Schadstoffproblems beitragen, es aber nicht lösen. Eine flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 100 km/h wäre laut Europäischer Kommission wesentlich sinnvoller, Schweisgut spricht sich hingegen eher für eine flexible Beschränkung aus, da er die Ansicht vertritt, dass ein anlassbedingtes Verbot eher akzeptiert würde.

Weitere Lösungen wären eine Verlagerung des Fernverkehrs auf die Schiene oder im Falle Ostösterreichs auf die Donau sowie die Umrüstung auf umweltfreundliche LKW's. (Claudia Auer, Julia Stolz)