Unternehmen setzen schon länger nicht mehr nur auf klassische Werbeformen, sondern nutzen auch das Internet, vor allem das Web2.0 ("Mitmach-Internet"). Beim "viralen Marketing" werden (Werbe-)botschaften über bestehende Netzwerke wie ein Virus verbreitet. Während die kostengünstige Mund-zu-Mund-Propaganda im World Wide Web bereits umgesetzt wird, ist diese neue Marketing-Form im Mobilfunkbereich noch unbekanntes Terrain. Laut einer Studie der Fachhochschule St. Pölten hat die Werbung von Handy zu Handy aber Potenzial. Zumindest junge Leute würden sich demnach freiwillig Werbe-SMS schicken lassen.
53 Prozent mit Werbe-SMS oder -MMS einverstanden
Über 53 Prozent der 550 Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren wären mit dem Empfang von Werbe-SMS oder -MMS einverstanden, so Studienleiter Helmut Kammerzelt am Montag in einer Aussendung. Zwei Drittel dieser Personen (65 Prozent) würden die Nachricht an drei bis fünf Freunde oder Bekannte weiterleiten. Geht eine Werbe-SMS also an 500 Empfänger, die den Erhalt erlaubt haben, erreiche man im Idealfall bereits nach der fünften Weiterleitungsstufe zwischen 35.000 und 350.000 Personen.
"Gewaltiger Effekt"
Diesen "gewaltigen Effekt" könne man aber nur erzielen, wenn die mobilen Botschaften einen Mehrwert (primär einen Unterhaltungswert) bieten, so Studienleiterin Kati Förster. Musik, Klingeltöne und Handyspiele zählen dabei zu den Spitzenreitern. Insbesondere letztere eigneten sich sehr gut zum Transport von Werbebotschaften. Ebenso müsse die "ideale" Botschaft auch Anreize in Form einer Gegenleistung (Freiminuten oder Gratis-SMS) enthalten. Unternehmen sollten "ernsthaft überlegen", virales Mobil-Marketing in ihre Kommunikationsstrategie aufzunehmen, so Kammerzelt. Jetzt könne man mit dieser neuen Werbeform noch eine besonders hohe Aufmerksamkeit erzielen. (APA)