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Manchester United tankte mit dem 3:2 gegen Aston Villa Moral.
Wien - Seit Einführung der Champions League im europäischen Fußball 1992/93 konnte noch kein Trophäen-Gewinner den Coup ein Jahr später wiederholen. Den nächsten Angriff auf diese "unheimliche" Serie unternimmt diese Saison Manchester United. Der Titelverteidiger empfängt unter der Leitung des Tiroler Schiedsrichters Konrad Plautz den FC Porto zum Viertelfinal-Hinspiel. Das zweite Dienstag-Viertelfinale bestreiten Villarreal CF und Arsenal.
Der englische Meister, der auf den verletzten Dimitar Berbatow (Knöchel) verzichten muss, befindet sich auf gutem Weg, den Fluch der Cupholder abzuschütteln. Wettbüros handeln ihn als Favorit und er steht immerhin schon in der Runde der letzten Acht, was seinen Vorgängern seit 2005 in der "Millionen-Liga" gar nicht gelang. Porto, Liverpool FC, FC Barcelona und AC Milan waren in dieser Reihenfolge jeweils schon im Achtelfinale auf der Strecke geblieben.
Ferguson zuversichtlich
"Wir haben das Zeug dazu, die erfolgreiche Titelverteidigung zu schaffen", sagt ManU-Trainer Alex Ferguson aus Überzeugung und sein Kapitän Gary Neville ergänzte: "Ich glaube, wir sind besser gerüstet als wir es 1999 waren." Damals scheiterten die "Roten Teufel" als Titelverteidiger im Viertelfinale 2000 am späteren Triumphator Real Madrid. Im März 2004 kam der K.o.-Schlag für ManU schon in der Runde der letzten 16 - gegen den nunmehrigen Rivalen.
Nach einem 1:2 in Porto bedeutete damals das 1:1 in Old Trafford das Ende aller Träume und für die Gäste unter Jose Mourinho war das Ergebnis ein wichtiger Schritt zum Triumph in der Champions League 2004. Dieses Resultat war aber auch schon das einzig positive der Portugiesen in zwölf Europacup-Partien mit 34 Gegentoren in England. Soweit die Vergangenheit, die Gegenwart seit freilich anders aus.
Keine Angst bei Porto
Manchester ist seit dem Semifinale im Frühjahr 2007 (0:3 auswärts AC Milan) oder 22 Matches in der "Königsklasse" ungeschlagen und hat vor eigenem Publikum seit 19 Partien (15 Siege) nicht mehr verloren. Diese beeindruckenden Bilanzen flößen dem Gegner keine Angst ein. "Wir wissen, dass wir eine sehr junge Elf mit wenig Erfahrung auf hohem Niveau besitzen. Das Viertelfinale ist für uns aber wie ein Finale", sagte Lisandro Lopez.
Der Argentinier möchte wieder seinen Beitrag dazu leisten, dass es im Duell der Meister Englands und Portugals sowie der aktuellen Tabellenführer spannend wird. Der Torjäger hat bisher sechsmal getroffen, davon viermal auswärts, und ist in der aktuellen CL-Schützenliste hinter Steven Gerrard und Miroslav Klose (je 7) Zweiter. Und auch für Hulk kommt ManU gerade recht. "Ich habe meinen Formhöhepunkt in dieser Saison erreicht", posaunte der Brasilianer.
Arsenal gegen Villarreal
Zum Vergleich zwischen zwei den Tabellenvierten Villarreal - Arsenal kommt es im Madrigal, wobei die Engländer auf den noch nicht spielberechtigen Russen Andrej Arschawin verzichten müssen. Dieses Duell hat es in der "Elite-Liga" 2006 schon gegeben. Der spanische Vizemeister musste sich nach einem 0:1 auf der Insel und einem 0:0 daheim im Semifinale verabschieden. "Wir werden alles versuchen, diesmal die Londoner zu schlagen", versprach Verteidiger Diego Godin.
Villareal stand als einziger Viertelfinalist noch nie im CL-Endspiel. Vor eigenem Publikum erlitt das Team in 27 Europacup-Spielen nur eine Niederlage (1:2 AZ Alkmaar UEFA-Cup 2005/Viertelfinale) und verlor zuletzt15-mal nicht. Den Sieg würde das "Yellow Submarine"seinem schwer verletzten Spieler Santi Cazorla widmen. Der Flügelflitzer zog sich am Wochenende beim 0:3 in Almeria einen Schienbeinbruch zu und fällt für den Rest der Saison aus.
Die "Kanoniere", die einen schwachen Saisonstart hatten und fünf ihrer ersten 14 Liga-Partien verloren, machten zuletzt ihrem Namen wieder Ehre. "Wir sind nicht die gleiche Mannschaft wie im August und September. Ich glaube, die Saison kann noch eine sehr erfolgreiche für uns werden", sagte Trainer Arsene Wegner und denkt vor dem 200. Europacup-Auftritt (98 Siege, 51 Remis, 50 Niederlagen) an die CL- und FA-Cup-Trophäe. Seine jungen Schützlinge müssten nicht mehr mit "Handbremse" spielen, weil Leute wie Cesc Fabregas, Emmanuel Adebayor oder Theo Walcott wieder fit sind. (APA/Reuters)