Bild nicht mehr verfügbar.
Sieben US-Abgeordnete waren nach Havanna gereist, um über Verbesserungen der US-amerikanisch-kubanischen Beziehungen zu sprechen.
Havanna - Der kubanische Präsident Raul Castro ist erstmals seit seinem Amtsantritt mit Vertretern des US-Kongresses zusammengekommen. Politische Beobachter werteten das Treffen am Montag als erstes Zeichen für ein Tauwetter in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Ein kubanischer Fernsehbeitrag zeigte, wie Castro mit den sechs demokratischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses zusammensaß und sich unterhielt. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Die Abgeordneten waren in der vergangenen Woche nach Kuba gereist, um nach Wegen zu suchen, wie das belastete Verhältnis der beiden Länder normalisiert werden kann.
"Reden und zuhören"
Castro sei keine Botschaft von US-Präsident Barack Obama überbracht worden, sagten die Abgeordneten. Sie seien gekommen, um "zu reden und zuzuhören". Am Freitag waren sie mit dem kubanischen Parlamentspräsidenten Ricardo Alarcon und Außenminister Bruno Rodriguez zusammengekommen.
Die Leiterin der Delegation, die Abgeordnete Barbara Lee, erklärte, die Reise sei zustande gekommen, weil die Welt eine Änderung in der Außenpolitik der USA unter Präsident Obama erwarte. Die Parlamentarier seien optimistisch, dass sich die Haltung Washingtons im Hinblick auf das Embargo ändern werde. Erst vor kurzem hatte der US-Kongress das Reisen von Exilkubanern nach Kuba erleichtert. "Die Delegation erkennt, dass es noch eine Menge zu tun gibt, um die Dinge zu ändern", sagte Lee weiter. "Aber es lohnt sich, wenn es sich um die Normalisierung der Beziehungen handelt."
"Wichtige politische Delegation"
Raul Castro hatte zu Beginn des vergangenen Jahres seinen Bruder Fidel an der Staatsspitze abgelöst. Der 82-jährige Fidel Castro ist wegen seiner angeschlagenen Gesundheit seit 2006 nicht mehr öffentlich aufgetreten. In einer Kolumne schrieb er am Sonntag, dass Kuba den Dialog mit den USA nicht fürchte. Am Montag bezeichnete er die US-Abgeordneten in einem weiteren Beitrag als "wichtige politische Delegation". Obama hatte bekundet, den Dialog mit Kuba beleben und das seit 47 Jahren bestehende Wirtschaftsembargo lockern zu wollen. (APA/Reuters/dpa)