Nach einem Lawinenabgang am Großvenediger in Osttirol bei dem ein französischer Tourengeher getötet wurde, wird die Suche nach seinem ebenfalls von der Lawine verschütteten Bruder vorerst nicht fortgesetzt. Die Lawinensituation sei weiterhin kritisch, erklärte der Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Franz Franzeskon am Dienstag gegenüber der APA.

Man werde abwarten müssen bis die Temperatur massiv sinkt, bevor mit der Suche weitergemacht werden könne. Oberhalb des Lawinenkegels hätten sich in dem engen Tal Risse aufgetan. Eine Gleitschneelawine könne dort jederzeit abgehen. Außerdem müsse man die Überlebenschancen des Verschütteten realistisch sehen. "Sie sind gleich Null", sagte Franzeskon. Dafür das Leben von 30 Bergrettern zu riskieren, würde niemand verstehen.

Bei dem Lawinenabgang am Sonntagabend wurden drei Männer einer elfköpfigen Urlaubergruppe aus Frankreich beim Aufstieg zur Essener Rostocker Hütte im Gemeindegebiet von Prägraten von einer Nassschneelawine erfasst. Einer der Tourengeher wurde nur teilweise verschüttet und konnte von seinen Kameraden ausgegraben werden. Weniger Glück hatte die zwei Brüder. Einer wurde aus einer Tiefe von vier Metern geborgen, starb allerdings wenig später im Krankenhaus, der zweite befand sich immer noch unter den Schneemassen. (APA)