New York/Bangalore - Der größtenteils verstaatlichte US-Versicherer AIG hat einem Pressebericht zufolge ein halbes Dutzend Interessenten für sein Vermögensverwaltungsgeschäft gefunden. Die Gebote für die Sparte lägen aber deutlich unter dem üblichen Preis, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ; Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Statt ein bis zwei Mrd. Dollar (741 Mio. bis 1,48 Mrd. Euro), wie normalerweise für eine Sparte dieser Größe üblich, hätten die Interessenten lediglich Gebote zwischen 400 und 800 Mio. Dollar abgegeben. AIG will mit dem Verkaufserlös einen kleinen Teil der 173 Mrd. Dollar umfassenden Staatshilfe zurückzahlen.

Die Angebote seien deshalb so niedrig, weil es Schwierigkeiten bei der Bewertung der verwalteten Unternehmensbeteiligungen und Hedge-Fonds gebe. AIG wolle den Verkauf bis Ende Mai abschließen, könnte das Angebot aber zurückziehen, falls der Preis nicht stimme, berichtete das Wall Street Journal weiter. Zu den Interessenten zählten neben Ashmore Investment Management, Hellman & Friedman LLC, Rhone Group und TA Associates auch Franklin Templeton und Southgate Alternative Investments.

Das verwaltete Vermögen der AIG-Sparte beläuft sich den Angaben zufolge auf 100 Mrd. Dollar. Der Konzern wolle das Segment bis Ende Mai verkaufen. Halte das Management den erzielbaren Preis für zu niedrig, könnte die Abspaltung allerdings aufgeschoben werden.

Die USA hatten den einst weltgrößten Versicherer AIG im September 2008 in letzter Minute vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im Gegenzug erhielt der Staat praktisch 80 Prozent der Anteile. Anfang März 2009 musste der Staat erneut eine zweistellige Milliardensumme nachschießen. (APA)