Deutsche Unternehmen werden in der derzeitigen Krise besonders stark von Wirtschaftsspionage bedroht, meint die Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft (ASW). "Bei sinkender Nachfrage nimmt der Kampf um Know-how zu", sagte der ASW-Vorsitzende Thomas Menk am Dienstag in Berlin. In einer Befragung unter Sicherheitsbeauftragten hätten rund 40 Prozent geantwortet, ihr Unternehmen sei in den letzten beiden Jahren von Konkurrenten ausspioniert worden.

Computer

Die befragten Sicherheitsexperten sahen vor allem Angriffe per Computer als akute Gefahr an. Mehr als drei Viertel erwarten demnach eine wachsende Bedrohung durch Schadens-Software aus dem Internet. Datenklau durch Diebstahl von Hardware und Angriffe von Hackern werden nach Meinung von mehr als der Hälfte der Befragten zunehmen. Für die nicht repräsentative Studie fragte die ASW 244 angestellte Sicherheitsexperten und private Berater.

Menk sagte, selbst große Unternehmen würden zu wenig Personal für den Schutz von betrieblichen Informationen einsetzen und stattdessen nur in bessere Technik investieren. "Durch Anti-Viren-Programme allein können sie aber die Taktiken der Angreifer nicht erkennen", meinte Menk.

Angaben

Nur ein Drittel der Sicherheitsexperten gaben gegenüber der ASW an, ihr Unternehmen habe ein Konzept zum Schutz ihres Wissens. Trotzdem rechneten die meisten in den Jahren 2009 und 2010 mit einem größeren Budget für die Sicherheit als im vergangenen Jahr.

Die ASW ist nach eigenen Angaben Interessenvertreter für Sicherheitsunternehmen und Dachverband. Unter den Mitgliedern sind auch Wirtschaftsverbände. (APA)