Das Massachusetts Institute of Technology veranstaltet alljährlich seit 1997 die European Career Fair (ECF), eine Karrieremesse mit Fokus auf den europäischen Arbeitsmarkt. Hier will man den Ausstellern ("Employers") den direkten Kontakt mit Absolventen von amerikanischen Universitäten und Institutionen ermöglichen. Seit 2007 gibt es neben den klassischen "Companies" auch eine eigene "Science & Technology Section", in der auch die 2004 gegründete Initiative Brainpower Austria des Infrastrukturministeriums einen Stand hatte. Hier wurden aktuelle Stellenausschreibungen von österreichischen F&E-Unternehmen präsentiert, die für alle Interessenten offen sind.

Brainpower Austria ist ursprünglich angetreten, den Brain Drain heimischer Wissenschafter, die im Ausland bessere Arbeitsbedingungen vorgefunden haben, zu stoppen und heimischen Wissenschaftern und Technologieentwicklern mit Förderungen und Beratungsleistung die Rückkehr zu ermöglichen – nicht allein auf die USA bezogen. Heute spricht davon kaum noch jemand. Jetzt soll Brain Circulation unterstützt werden. Es geht auch um Vernetzung und Austausch von Wissen.

Büro in Washington

Diese Zielsetzung hat auch ein Büro, das in Washington D. C. an der österreichischen Botschaft eingerichtet wurde. Das "Office of Science and Technology", kurz OST genannt, soll eine Schnittstelle zwischen Österreich und Nordamerika in Fragen der Forschung und Technologiepolitik sein.

Aufgebaut wurde das Büro am Beginn des Jahrhunderts vom ehemaligen Wissenschaftsattaché in den USA, Philipp Steger, mit Mitteln des Wissenschaftsministeriums und später auch durch Zuschüsse von Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium. Derzeitiger Direktor ist Philipp Marxgut, der davor im Infrastrukturministerium beschäftigt war.

Das OST gibt vierteljährlich das Online-Magazin Bridges über Forschung und Technologiepolitik heraus. Daneben wurde ein Netzwerk österreichischer Wissenschafter in Nordamerika aufgebaut. Im 2002 gegründeten Verein Ascina (Austrian Scientists and Scholars in North America) sind derzeit mehr als 1000 Mitglieder organisiert. Wer Kooperationspartner in den USA und Kanada sucht, wird bei der Anbahnung von Gesprächen unterstützt.

Ascina äußerte sich zuletzt in einem Schreiben an Wissenschaftsminister Johannes Hahn besorgt über die Situation der Forschungsförderung in Österreich. Wissenschafter in den USA seien durch die Kürzung von Stipendientöpfen, Projektgeldern und Rückkehrprogrammen bedroht.

Die Vertreter von Ascina führten ins Treffen, dass nun in den Vereinigten Staaten von Amerika mehr in Forschung und Technologieentwicklung investiert werde. "Aus rezenten Gesprächen wissen wir, dass die Wissenschafter in den Vereinigten Staaten nun viel Hoffnung in die massiven Förderungen im F&E-Sektor legen und auf die dadurch stark verbesserten Bedingungen bauen wollen", hieß es in dem Schreiben. (red/STANDARD,Printausgabe, 08.04.2009)