Washington - Die US-Regierung will eine neue Generation von Spionagesatelliten entwickeln lassen und mehr Aufnahmen von kommerziellen Anbietern kaufen. Geheimdienstdirektor Dennis Blair sagte am Dienstag, die neuen Satelliten seien den bestehenden Modellen ähnlich. Wegen der Geheimhaltung machte er keine Angaben zu Einzelheiten und den Kosten.

Der republikanische Senator Kit Bond bezifferte die Kosten auf zehn Milliarden Dollar. Erst im Jahr 2005 stoppte das US-Verteidigungsministerium ein Satellitenprogramm der Firma Boeing nach immer neuen Kostensteigerungen und Verzögerungen.

Aus Regierungs- und Industriekreisen verlautete, dass der Bau von zwei neuen Hochleistungssatelliten vorgesehen sei, die vergleichbare oder bessere Leistungen als ihre beiden Vorgänger bringen sollen. Den Sicherheitsbehörden rennt die Zeit davon: Die jetzigen Satelliten sind alt und benötigen im kommenden Jahrzehnt Ersatz. Andernfalls müssten Militärs und Geheimdienstler auf die begehrten Aufnahmen verzichten.

Vorgesehen sind Satelliten, die billiger sind und in niedrigerer Höhe als ihre Vorgänger fliegen. Allerdings sind die neuen Typen nicht in der Praxis erprobt. Sollte der Auftrag wirklich erteilt werden, würde der Rüstungskonzern Lockheed Martin am ehesten davon profitieren.

Zugleich soll mit dem Geld der Regierung der Bau von zwei neuen kommerziellen Überwachungssatelliten finanziert werden. Schon heute geben die US-Behörden 25 Millionen Dollar im Monat aus, um Bilder von kommerziellen Anbietern zu beziehen. Dabei handelt es sich um die Unternehmen Digital Globe und Geo Eye. (APA/AP)