Los Angeles - Ein US-Unteroffizier ist von dem Vorwurf freigesprochen worden, im Irak ohne Not einen Gefangenen erschossen zu haben. Die achtköpfige Jury eines Militärgerichts am kalifornischen Stützpunkt Camp Pendleton sprach den 26-jährigen Marineinfanteristen Ryan Weemer am Donnerstag von dem Vorwurf frei, er habe im November 2004 im zentralirakischen Falluja bei einer Hausdurchsuchung einen Gefangenen erschossen. Das Verfahren gegen den Soldaten war eingeleitet worden, nachdem dieser einem US-Geheimdienstagenten bei einem Bewerbungsgespräch gesagt hatte, er sei an einer ungesetzlichen Tötung beteiligt gewesen.

Die Verteidigung hatte argumentiert, bei der Erschießung habe es sich um einen "Kampf auf Leben und Tod" gehandelt, da der Gefangene sich auf eine Waffe gestürzt habe. Die Anklage hatte diese Argumentation jedoch als "lächerlich" bezeichnet. Schließlich habe der Soldat in dem Bewerbungsgespräch und in Befragungen durch Militär-Ermittler nichts über einen vorangegangenen Kampf gesagt.

Alle Angeklagten freigesprochen

Außer gegen den nun freigesprochenen Unteroffizier waren in der Angelegenheit gegen zwei weitere US-Marineinfanteristen Verfahren eingeleitet worden. Der damalige Chef der Einheit, der die Armee zum Zeitpunkt der Anklage bereits verlassen hatte, war vergangenes Jahr von einem Zivilgericht freigesprochen worden. Der dritte Verdächtige, ebenfalls ein Unteroffizier, wartet noch auf seinen Prozess vor einem Militärgericht. (APA)