Berlin - Der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München stehen am Samstag in der 27. Runde der deutschen Fußball-Bundesliga im Fokus. Die "Wölfe", die nach dem 5:1 über den Meister erstmals in dieser Saison Spitzenreiter sind, wollen ihren Platz an der Sonne in Gladbach gegen den Tabellendrittletzten erfolgreich verteidigen, die auch in Barcelona mit 0:4 gedemütigten "Klins"-Männer aus München in der Allianz Arena (15.30 Uhr/live ATV) gegen Eintracht Frankfurt endlich wieder ein Erfolgserlebnis.

Dass die Wolfsburger nach ihrem Coup über den Double-Gewinner jetzt noch öfters als Titelkandidat genannt werden, wird in der VW-Stadt gar nicht gerne registriert. "Damit beschäftigen wird uns nicht. Wir schauen nur von Spiel zu Spiel", beteuerte Mittelfeldspieler Christian Gentner, der 2007 mit dem VfB Stuttgart Meister wurde und daher weiß wie es geht. Er verriet das damalige Erfolgsrezept der Schwaben: "Wir sprachen kein einziges Wort über den Titel!"

Die Truppe von Felix Magath hat gegen die Borussia aus Gladbach noch nie 0:0 gespielt, ihr bisher jüngster Erfolg im Westen ist aber schon einige Zeit her. Er gelang am 24. April 2004 mit einem 2:0. Für die Bayern hat die Statistik besseres zu bieten. Die Münchner haben zu Hause gegen die Eintracht zuletzt am 18. November 2000 (1:2) verloren. Nach dem 0:4-Drama von Barcelona hat Trainer Jürgen Klinsmann "keine Zweifel, dass meine Elf am Samstag eine Reaktion zeigt."

Es wird damit gerechnet, dass der aufgrund seiner größeren Erfahrung in Barcelona aufgebotene Hans-Jörg Butt im Tor wieder dem zehn Jahre jüngeren Michael Rensing Platz machen wird. "Ich gehe davon aus, dass ich wieder spielen werde", sagte der 24-Jährrige. Der Titelverteidiger (48 Punkte) ist Vierter mit drei Zählern Rückstand auf Wolfsburg und den Hamburger SV (je 51), auf Rang drei liegt Hertha BSC Berlin (49.). Der nach dem UEFA-Cup-Sieg gegen ManCity gestärkte HSV muss Sonntag zum VfB Stuttgart.

Die Hessen, die nächsten Bayern-Gegner, sind ebenfalls zuversichtlich. "Wir wollen aus München etwas mitnehmen", kündigte der frühere Salzburger "Bulle" Markus Steinhöfer an. ÖFB-Teamspieler Ümit Korkmaz, der sich vor einer Woche gegen Energie Cottbus am linken Knöchel verletzt und einige Tage nicht trainiert hat, scheint auf der Club-Homepage in der möglichen Startelf von Trainer Friedhelm Funkel.

Weil Andreas Ibertsberger (Innenbandabriss) bzw. Christian Fuchs (Bändereinriss) noch immer auf der Verletztenliste stehen, wird in der Partie zwischen Aufsteiger TSG 1988 Hoffenheim und VfL Bochum kein Österreicher im Einsatz sein. Ramazan Özcan sitzt diesmal auf der Bank, weil Daniel Haas für Timo Hildebrand, der wegen einer Fleischwunde genäht werden musste, im Tor steht.

Ebenfalls nicht in der Startelf stehen wohl die beiden Österreicher Sebastian Prödl und Martin Harnik für die Sonntag-Partie von Werder Bremen in Düsseldorf gegen Bayer Leverkusen. Die "Hausherren", die wegen des Umbaus ihres Stadion in der LTU Arena spielen, haben keines ihrer jüngsten Heimspiele gegen die Hanseaten gewonnen. Wie der HSV hat auch Werder durch den 3:1-Erfolg über Udinese neue Kraft getankt. (APA)