Bild nicht mehr verfügbar.
Kaiser Akihito und Ehefrau Michiko
Tokio - Japans Kaiserpaar hat in Tokio während der Feierlichkeiten zu seiner Goldenen Hochzeit seltene Emotionen gezeigt. Zu Tränen gerührt dankte Kaiser Akihito auf einer Pressekonferenz seiner Ehefrau Michiko für ihre Unterstützung während der vergangenen Jahre. "Ich glaube, dass ich zu dem geworden bin, der ich heute bin wegen der vielen Dinge, die ich in mich aufgenommen habe, seitdem ich das Fenster namens Ehe aufgestoßen habe", zitierte die Tageszeitung "Asahi Shimbun" den 75-jährigen Monarchen.
Die Freude über das 50-jährige Jubiläum wurde für das Kaiserpaar allerdings von den schlechten Nachrichten über die Weltwirtschaftskrise getrübt. Der Kaiser betonte, dass er sich sehr schlecht dabei fühle Glückwünsche und Geschenke entgegenzunehmen, obwohl die Wirtschaft des Landes derzeit große Schwierigkeiten habe.
Michiko (74) ist die erste bürgerliche Ehefrau, die in das japanische Königshaus eingeheiratet hat. Sie sagte, es sei "wie ein Traum" heute ihren 50. Hochzeitstag zu feiern. Sie erinnere sich an ihre Trauung, während der sie "von Angst und Einsamkeit erfüllt" gewesen war. "Dass seine Majestät so aufrichtig, bescheiden und großzügig ist, war meine Hauptstütze", sagte sie weiter.
Auch der Monarch würdigte Medienberichten zufolge die Hilfe seiner Ehefrau: "Sie hat mich unglaublich unterstützt, zunächst als ich Kronprinz war und später bei der Erfüllung meiner Pflichten als Kaiser." Am Freitag wollte das Kaiserpaar Familienmitglieder empfangen. Außerdem standen dem Haushofamt zufolge noch diverse Feierlichkeiten auf dem Programm.
Kaiser Akihito, Oberhaupt der ältesten Erbmonarchie der Welt, feiert in diesem Jahr auch sein 20-jähriges Thronjubiläum. Das Paar hat drei Kinder und vier Enkelkinder. Akihitos Gesundheit ist allerdings noch immer angeschlagen, seitdem er sich 2003 einer Krebsoperation unterziehen musste. Außerdem überschattet Berichten zufolge die Kluft zwischen dem Kaiser und seinem ältesten Sohn und Thronfolger, Kronprinz Naruhito, und dessen Gemahlin, Kronprinzessin Masako, die Familie. Die einst fröhliche Karriere-Diplomatin Masako, ebenfalls eine Bürgerliche wie Michiko, leidet bereits seit langem unter Depressionen, woran zum Teil das restriktive Leben im Palast Schuld sein soll. (APA/dpa)