Graben, Kärntner Straße und Stock-im Eisen-Platz bekommen einen neuen Bodenbelag. Die City bleibt deshalb bis November Großbaustelle.

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Zwischen dem U-Bahn-Aufgang am Graben und dem Leopoldsbrunnen sind die neuen Granitplatten bereits verlegt, der Rest der Fußgängerzone in der Wiener Innenstadt bleibt allerdings auch über Ostern (und danach) eine Großbaustelle: Die Sanierung von Kärntner Straße, Stock-im-Eisen-Platz und Graben, bei der der 30 Jahre alte Bodenbelag durch 14 Zentimeter dicke Granitplatten in drei Grautönen ersetzt wird, dauert noch bis November an.

Beschwerden über die beengten Verhältnisse auf den großen innerstädtischen Einkaufsstraßen gibt es laut Büro von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (VP) derzeit nicht. "Dafür hat eigentlich jeder Verständnis", sagt Stenzel-Sprecherin Angelika Mayrhofer-Battlogg. "Irgendwann muss das ja gemacht werden." Der Zeitpunkt für die großflächigen Absperrungen in der City scheint heuer auch ideal gewählt. Schließlich gehen die Wiener Hoteliers von einer wesentlich geringeren Auslastung aus als in den Jahren davor - wonach 2009 auch weniger Touristen in der Innenstadt unterwegs sein werden. Die Sanierung kostet insgesamt 18 Millionen Euro, 90 Prozent macht die Stadt Wien locker, zehn Prozent übernimmt der Bezirk.

Monatelange Gespräche

Der Einigung auf diesen Finanzierungsschlüssel gingen monatelange Verhandlungen voraus, bis heute sind sich Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SP) und Bezirkschefin Ursula Stenzel (VP) in Sachen erneuerter Fußgängerzone nicht überall einig.

Stenzel kämpft seit Monaten für historisierende Bogenleuchten, Schicker will hingegen jene modernen Lichtkörper aufstellen lassen, die Architekt Clemens Kirsch passend zum neuen hellen Belag entworfen hat.
Nach einer Abstimmung im Bezirksparlament, bei der sich die Mehrheit für die "Maiglöckchen" genannten Bogenleuchten ausgesprochen hat, fordert die schwarze Bezirksvorsteherin nun erneut ein Umdenken vonseiten des Planungsstadtrats in Sachen Innenstadtbeleuchtung. Schließlich habe sich auch in einer Reihe von Online-Umfragen die Mehrheit für die "Maiglöckchen" entschieden. "Die Meinung des Souveräns" müsse hier berücksichtigt werden, sagt Stenzel.

Im Büro Schicker weist man hingegen darauf hin, dass der Sachkreditantrag für die 2,1 Millionen Euro teuren Leuchtkörper bereits seit drei Wochen im Büro der Bezirksvorsteherin liege. "Den hat Stenzel scheinbar noch immer nicht dem Bezirk vorgelegt", sagt Schicker-Sprecher Martin Schipany. Resolutionen im Bezirk zu beschließen sei in der Frage der Aufstellung von Leuchten zu wenig. (Martina Stemmer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12./13.4.2009)