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Berlusconi verbringt Ostern mit Bebenopfern
Rom - Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben, der in der mittelitalienischen Region Abruzzen 294 Todesopfer gefordert hat, belastet das schlechte Wetter die Obdachlosen in den Zeltlagern. Seit Sonntagabend regnet es in der Abruzzen-Stadt L'Aquila und ein heftiger Wind weht über die Region. Die Schlechtwetterfront dürfte einige Tage dauern, berichteten die Wetterexperten. Laut Vorhersagen wird L'Aquila am morgigen Dienstag die italienische Stadt mit der niedrigsten Temperatur des Landes sein. Der Zivilschutz verteilte Decken und Öfen für die Zelte der Obdachlosen. Über 20.000 Menschen übernachten in Zelten.
Weitere Nachbeben
Inzwischen wurden weitere Nachbeben in der Region gemeldet. Erdstöße von einer Stärke von 3 und 3,4 auf der Richterskala wurden verzeichnet, die die Obdachlosen in Angst versetzten. Seit dem Erdbeben vor einer Woche ist kein Tag ohne Nachbeben vergangen. Auch im süditalienischen Kalabrien und auf Sizilien wurden leichte Nachbeben gemeldet.
Suche nach Vermissten am Sonntag eingestellt
Die Suche nach den Vermissten wurde am Sonntag in den Abruzzen eingestellt. Nachdem 294 Menschen tot aus den Trümmern geholt wurden, wurde keine weiteren Vermissten gemeldet. Am Montag fand die Trauerzeremonie für die letzten beiden Menschen statt, die tot aus den Trümmern geborgen wurden.
Die Behörden haben am Montag mit der Rettung der beschädigten Kunstschätze aus den Kirchen der Gegend begonnen. Die Behörden überprüften hinzu die Schäden der Gebäuden im Krisengebiet. 30 Prozent aller kontrollierten Gebäude sind schwer beschädigt.
Akute Notstandsphase beendet
Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi, der den Ostersonntag in L'Aquila verbrachte, betonte, dass die akuteste Notstandsphase in der Region zu Ende sei. Jetzt bedeute es, mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Er versprach seinen vollen Einsatz, umso rasch wie möglich das Krisengebiet wieder aufzubauen.
Missachtung von Bauregeln
Inzwischen begann die Staatsanwaltschaft von L'Aquila die Ermittlungen, um festzustellen, ob Missachtung der Bauregeln für den Einsturz öffentlicher Gebäude beim Erdbeben vor einer Woche mit verantwortlich sein können. "Wir werden feststellen, ob Baugesellschaft für unzureichende Bauqualität der Häuser verantwortlich sind, da auch zahlreiche jüngere Gebäude, wie das Krankenhaus von L'Aquila eingestürzt sind", sagte der Staatsanwalt von L'Aquila, Alfredo Rossini, in einem Fernsehinterview. Auch der Justizpalast der Stadt hat schwere Schäden erlitten. Ermittlungen sollen gegen mehrere Baufirmen laufen. (APA)