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Viele Schrauben, an denen man drehen kann ...

Noch immer besteht erhebliches Verbesserungspotenzial in alle Richtungen: Verbrauch, Abgas, Fahrleistungen, überall gibt es Schrauben, um daran zu drehen.

Die Kernfrage ist dabei nicht mehr so sehr die technische Realisierbarkeit, es geht eher darum, wie man den Fortschritt auch wirtschaftlich sinnvoll darstellt. Es ist durchaus machbar, dass nach der Verbrennung praktisch schadstofffreie Luft aus dem Auspuff strömt. Allerdings nur mit einer Kette an unterschiedlichen Katalysatoren. Das ist sehr teuer. Dadurch entsteht aber ein neuer durchaus positiver Effekt: Mit zusehends aufwändiger Abgasreinigung wird der Dieselmotor immer teurer, dadurch entsteht im Vergleich wiederum Spielraum, den Benziner in Sachen Sparsamkeit zu verbessern (er ist ja vom Abgas her grundsätzlich weniger problematisch).

Über Downsizing wird schon lange geredet, aber erst jetzt im Lauf des vergangenen Jahres ist ein echter Ruck durch das Angebot an Benzin-Pkws gegangen. Kleine aufgeladene Benzinmotoren mit enormen Drehmomenten bieten viel Fahrspaß bei deutlich geringerem Verbrauch als bisher, und das nicht nur auf dem Papier, sondern auch im wahren Leben.

Ein wesentlicher Punkt ist darüber hinaus das Zusammenspiel der Motoren mit den vielen anderen Aggregaten im Fahrzeug. Dabei muss man noch lange nicht an den Hybridantrieb denken. Im Lauf der Jahrzehnte sind viele dem Komfort und der Sicherheit dienende Elemente dazugekommen. Da wurde über lange Zeit eines auf das andere draufgepackt, ohne näher hinzusehen - von Zulieferern entwickelt und im Werk montiert.

Die gesamthafte energetische Betrachtung des Fahrzeugs birgt also noch ein weiteres erhebliches Einsparungspotenzial. Von der Klimaanlage über die Scheinwerfer bis zur Servolenkung, überall schlummert Potenzial zur Verbrauchssenkung. BMW hat das als erster auch öffentlichkeitswirksam umgesetzt und unter dem Begriff Efficient Dynamics zusammengefasst. Inzwischen gibt es kaum mehr einen Hersteller, der nicht zumindest einen schlagkräftigen Begriff für seine Einsparungsmaßnahmen anbietet. Von Blue Efficiency (Mercedes) bis Blue Motion (VW). Von Woche zu Woche kreiert jedenfalls ein weiterer Hersteller einen Begriff für Sauberkeit und Umweltschonung. So klingt die Erfüllung der EU-Zielvorgabe eines Flotten-Durchschnitts-CO2-Ausstoßes von 120 g/km ab 2012 (mit Einschleifregelung) gar nicht mehr so unerreichbar. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/10.4.2009)