Innsbruck - Eine neue Methode zur Behandlung von Augentumoren in Innsbruck soll das Risiko eines Augenverlustes senken. Selbst große Augentumore, von sieben bis 20 Millimeter könnten durch die OP-Methode in Innsbruck am Auge operiert werden, ohne dass dieses entfernt werden müsse. Die Operation ist die Vorbereitung für eine Protonentherapie - eine Bestrahlung, die in Berlin von der Charité und dem Hahn-Meitner-Institut für Protonentherapie durchgeführt wird.
"Die neue Methode senkt das Risiko, das Auge zu verlieren, oder blind zu werden enorm", erklärte Nikolaos E. Bechrakis, ärztlicher Leiter der Innsbrucker Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie. Vor 20 Jahren sei das Auge bei 30 bis 50 Prozent der Tumorerkrankungen entfernt worden, heute sei das nur noch bei fünf Prozent notwendig. Nach dieser vorbereitenden Operation erhielten die Patienten eine Protonentherapie. Diese werde europaweit nur an wenigen Einrichtungen angeboten, in Österreich überhaupt nicht.
Steigende Inzidenz
Die Zahl der Menschen mit Augentumoren steigt. Derzeit gebe es jährlich rund sieben Neuerkrankungen pro einer Million Einwohner. Allein 2009 seien in Innsbruck bereits fünf Patienten behandelt worden. Bechrakis rechnete damit, dass sich diese Zahl verzehnfachen könnte.
Die Tumore können sowohl gut- als auch bösartig sein. Ähnlich wie bei der Haut gibt es auch am Auge gutartige Muttermale. Gutartige Zellveränderungen habe fast jeder vierte Mensch. Da Augentumore in der Regel schmerzlos seien, würden sie häufig erst bei Untersuchungen erkannt. Ein Blick durch die Pupille in das Innere des Auges mache sie für Augenärzte sichtbar. (APA)