Wien - Thomas Vanek hat von den Buffalo Sabres Grünes Licht bekommen und wird Österreichs Eishockey-Team bei der WM von 24. April bis 10. Mai in der Schweiz verstärken. Eine überraschende Absage gab es dagegen von Thomas Pöck, dem zweiten NHL-Spieler, auf den Teamchef Lars Bergström gehofft hatte.
Pöck laboriert an mehreren Verletzungen, die aktuell oder noch nicht ganz ausgeheilt sind. Nach der üblichen Saisonabschluss-Besprechung mit General Manager Garth Snow und Cheftrainer Scott Gordon sowie einer medizinische Abschlussuntersuchung bei den New York Islanders am Montag musste der Verteidiger absagen. Pöck hatte sich Anfang Februar den Zeigefinger der rechten Hand gebrochen, zudem machen ihm ein verstauchter Knöchel und vor allem eine vor rund zwei Wochen bei einem Check in Detroit erlittene Bauchmuskelzerrung zu schaffen.
Dritte WM-Teilnahme für Vanek
Für Thomas Vanek wird es dagegen die dritte WM-Teilnahme geben, die zweite in der A-Gruppe. Bei der WM 2004 in Prag war er als 20-jähriger College-Spieler dabei und wurde nach einer sensationellen Gruppenphase (6:0 gegen Frankreich, 2:2 gegen Kanada und 4:4 gegen die Schweiz) mit zwei Toren und fünf Assists bester Scorer der Österreicher. Im Vorjahr hatte der 25-jährige Steirer bei der B-WM in Innsbruck mit fünf Toren und fünf Assists maßgeblichen Anteil, dass das ÖEHV-Team den sofortigen Wiederaufstieg unter die 16 besten Nationen schaffte.
Vanek wird beim Trainingslager in Innsbruck ab Mittwoch noch nicht dabei sein und auch bei den abschließenden Testspielen in Grenoble gegen Norwegen (19.4.) und Frankreich (20.4.) fehlen. Er wird am 22. April direkt in Bern zur Mannschaft stoßen.
"Schmerzen beim Essen"
Vanek, der im Nachwuchs, bei A- und B-Weltmeisterschaften stets für Österreich spielte, wenn er von seinem Club freigestellt worden ist, hatte am Montagabend eine Besprechung mit den Trainern und Ärzten. Wegen seines noch nicht ganz ausgeheilten Kieferbruchs war nicht sicher, ob er auch diesmal die Freigabe erhält. "Mein Kiefer ist noch nicht zu 100 Prozent. Beim Essen habe ich auf der rechten Seite noch Schmerzen", erklärte Vanek.
Der Torjäger hatte am 7. Februar in Ottawa den Puck aus kurzer Distanz ins Gesicht bekommen und sich dabei den Kiefer gebrochen. Vanek musste dreieinhalb Wochen oder neun Spiele pausieren, er kehrte mit Schmerzen am 4. März zurück. Trotz der Pause kam Vanek auf 40 Tore und ist mit einigen anderen Spielern damit fünftbester Torschütze der Liga. Buffalo allerdings verfehlte um zwei Punkte oder einen Sieg so wie im Vorjahr das Play-off.
"Wir waren nicht gut genug"
Seither heißt es Analyse in Buffalo. "Ich bin sehr enttäuscht, wollte helfen, das Buffalo ins Play-off kommt. Wir haben das Ziel verfehlt. Es gibt keine einfachen Antworten, aber es ist wohl gleich wie im Vorjahr die Konstanz. Wir haben teilweise so gespielt, dass wir jeden schlagen konnten, aber auch dass wir gegen jeden verlieren konnten. Wir haben viele Spiele blöd verloren, wissen aber, dass wir besser sein können. Im Endeffekt waren wir nicht gut genug, das ist die einzige Antwort", erklärte er.
Die Verletzungen von ihm und Stammtorhüter Ryan Miller in der entscheidenden Phase wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. "Verletzungen gehören zum Sport, das gibt es in jeder Mannschaft. Wer damit am besten umgehen kann, gewinnt im Endeffekt", so Vanek.
Obwohl seine Verletzung erst im Sommer total ausgeheilt sein wird, kann er das Team nun im Kampf um den Klassenerhalt verstärken. Österreich trifft bei der WM in der Gruppe C in Bern auf Schweden (25.4./20.15 Uhr), die USA (27.4./16.15) und Lettland (29.4./16.15). Die ersten drei Mannschaften steigen in die Zwischenrunde auf und haben damit den Klassenerhalt geschafft, der Gruppenletzte spielt mit den anderen drei Viertplatzierten um zwei weitere Plätze bei der WM 2010 in Deutschland, zwei Teams steigen ab. (APA)