Rom - Wegen der Krise sind Österreichs Exporte nach Italien im vergangenen Jahr gesunken. Nach anfänglich guten Zuwächsen mussten die österreichischen Lieferungen nach Italien im letzten Quartal 2008 zum Teil bedeutende Einbußen verzeichnen, hieß es in dem neu veröffentlichten Bericht der Außenhandelsstelle Mailand. Insgesamt war 2008 ein Rückgang der Exporte um 1,4 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro zu verzeichnen, während die Importe um 4,6 Prozent auf 8,2 Mrd. Euro stiegen. Daraus resultierte ein Handelsbilanzüberschuss von 1,95 Mrd. Euro.

Italien ist nach Deutschland und vor der Schweiz unangefochten Österreichs zweitwichtigster Markt und Lieferant. Österreich ist aber im italienischen Ranking zuletzt von Russland und Polen überholt worden. Regional sieht die Verteilung der österreichischen Exporte so aus, dass praktisch zwei Drittel aller Lieferungen in die Nordprovinzen Lombardei, Veneto, Südtirol, Friaul und Emilia Romagna gehen. Auch die meisten Importe kommen aus diesen Regionen.

Der höchste Pro-Kopf Import konnte mit 1.200 Euro in Südtirol verzeichnet werden. Das Interesse italienischer Investoren am Standort Österreich scheint ungebrochen. Die Austrian Business Agency meldete für 2008 einen Rekordwert von 23 Neuansiedlungen italienischer Unternehmen in Österreich.

Schwache Baukonjunktur

Bei den wichtigsten Exportwarengruppen hat die Gruppe Eisen und Stahl (13,2 Prozent der Gesamtexporte) mit einem Volumen von 1,33 Mrd. Euro und einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 17 Prozent das traditionell stärkste Exportprodukt Holz überholt. Die Exporte der Warengruppe Holz sind infolge der schwächeren Baukonjunktur und den Einbußen der holzverarbeitenden Industrie um 13,8 Prozent eingebrochen und erreichten einen Wert von 1,26 Mrd. Euro (Plus 12,5 Prozent).

Die Warengruppe der Maschinen, Apparate und mechanischen Geräte konnte das Vorjahresniveau halten und nimmt mit 875 Mio. Euro einen Anteil von 8,7 Prozent der Gesamtexporte Österreichs nach Italien ein. Den gravierendsten Einbruch (Minus 400 Mio. Euro) mussten in Österreich gefertigte Pkw hinnehmen (Minus 36,7 Prozent auf 707 Mio. Euro). Hingegen konnten bei Mineralischen Brennstoffen (Plus 51,1 Prozent), bei elektrischen Maschinen, Apparaten und elektrotechnischen Waren (Plus 10,2 Prozent), bei Papier und Kunststoffen (jeweils Plus 2,7 Prozent) weitere Zuwächse erzielt werden. Bei Lebensmitteln "Made in Austria" konnte die Exportschallmauer von 1 Mrd. Euro durchbrochen werden. (APA)