Die Zahnbehandlungsangst ist eine häufige Angststörung, von der ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Personen mit einer Dentalphobie berichten häufig von negativen Erfahrungen bei Zahnarzt, die der Angst vorausgegangen sind. Sie schieben einen notwendigen Besuch beim Zahnarzt oft auf, im schlimmsten Fall wird er - trotz akuter Zahnschmerzen - völlig vermieden. Dies kann nicht nur negative Folgen für die Zahngesundheit nach sich ziehen; auch ein offenes Lächeln fällt vielen Betroffenen im zwischenmenschlichen Kontakt schwer. Ein Rückzug und soziale Isolation können die Folge sein.

Der Angst zuschauen

Ähnlich wie bei anderen phobischen Ängsten kann der Teufelskreis der Dentalphobie aus Angst, Vermeidung und gesundheitlichen Folgeproblemen mit Hilfe der kognitiven Verhaltenstherapie gut behandelt werden. Wissenschaftler des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden untersuchen derzeit am Neuroimaging Center der Fachrichtung Psychologie die neuronalen Merkmale der Dentalphobie. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) wird dabei dem Gehirn "bei der Arbeit zugeschaut". Die Forscher möchten herausfinden, ob bestimmte Hirnprozesse, die an der Verarbeitung von Angstgefühlen beteiligt sind, bei Patienten mit einer Dentalphobie anders ablaufen als bei nicht betroffenen Vergleichspersonen oder bei Personen, die an einer anderen Phobie leiden.

Insgesamt möchten die Forscher 45 Personen mit niedrigen und hohen dental- oder schlangenphobischen Ängsten untersuchen. Die Magnetresonanztomographie eignet sich in besonderer Weise für die Forschung, da weder Röntgenstrahlen eingesetzt noch Kontrastmittel gespritzt werden (keine körperliche Belastung). Allerdings dürfen die Teilnehmer keine Metallimplantate oder Metallgegenstände, die nicht abnehmbar sind, tragen. Zahnplomben oder Kronen sind in der Regel kein Problem.

Online-Screening

Um die Eignung von Interessenten vorab zu überprüfen, besteht die Möglichkeit, sich auf der Homepage des Neuroimaging Centers in ein Online-Screening einzuschreiben (Dauer: ca. 10-15 Minuten). Geeignete Personen werden dann von den Wissenschaftern kontaktiert und zu einem Untersuchungstermin am Neuroimaging Center eingeladen. Interessenten sollten zwischen 18 und 50 Jahren sein und keine hirnorganischen Erkrankungen, Epilepsie oder Hirntumore, aufweisen. Die Mitarbeit an der Studie beinhaltet zwei Untersuchungstermine im MRT an zwei aufeinander folgenden Tagen von insgesamt ungefähr vier Stunden sowie vorab ein Telefoninterview zur Terminvereinbarung. Alle TeilnehmerInnen erhalten für Ihre Mitarbeit eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro sowie ein Bild von ihrem Gehirn auf CD.