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Markenzeichen des Friedrichstadtpalasts: Die sogenannte "Girlreihe"
Berlin - Mit einer Gala feiert der neue Friedrichstadtpalast in Berlin am 27. April sein 25-jähriges Bestehen. Bis heute sei Europas größter Show-Palast eine technische Meisterleistung, teilte Intendant Berndt Schmidt mit. Mehr als eine halbe Million Gäste kämen im Jahr in das Haus an der Friedrichstraße. Mit der derzeitigen Show "Qi - eine Palast-Phantasie" habe das Ensemble den Sprung in das 21. Jahrhundert geschafft.
Prestigeobjekt
Am 27. April 1984 wurde an der Friedrichstraße 107 in Berlin Mitte der Neubau eröffnet, nachdem der Altbau "Am Zirkus" gegenüber dem Berliner Ensemble wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Das Theater ist nach Meinung des Intendanten "ein Palast der Superlative und Weltrekorde". Es gebe die größte Theaterbühne, die "längste Girlreihe" und die größte fahrbare Eisfläche der Welt. Hier traten Stars wie Liza Minnelli, Mireille Mathieu, Harald Juhnke, Hildegard Knef, Udo Jürgens, Reinhard Mey und Caterina Valente auf.
Die DDR-Führung habe inmitten großer Mangelwirtschaft für den Prestigebau ungeheure Mittel freigemacht, sagte Intendant Schmidt. "Ein Schuss Wahnsinn der Bauherren ist - zumindest für die Generationen danach - eben spannender als durchkalkulierte Zweckbauten", schreibt der Intendant in dem Band "Sternstunden - 25 Jahre Neuer Friedrichstadtpalast", der zu dem Jubiläum erschienen ist.
Liebgewonnene Adresse
Europas größtes Revuetheater hatte seit der Wende wiederholt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dem Intendanten Alexander Iljinskij gelang es laut Schmidt, den Palast zu stabilisieren. Er führte das Haus bis 2004. Iljinskij starb überraschend Anfang April im Alter von 61 Jahren. Bei der diesjährigen Berlinale avancierte das Haus zum größten Festivalkino mit 1.800 Plätzen.
In dem "Sternstunden"-Buch teilt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrem Grußwort Lob aus: Der Friedrichstadtpalast sei als Adresse für mitreißende Unterhaltung aus Berlin nicht mehr wegzudenken. Das Haus suche bundesweit seinesgleichen. Und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) verweist darauf, dass der Unterhaltungspalast nicht nur ein Ort für erwachsenes Publikum ist. Die Kinderrevuen seien legendär. (APA)