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Unendliche Weiten und die ganze Galaxy - Captain Kirk und CO. dürfen wieder im Weltall herumfliegen.

Foto: APA/AP/Isaac Brekken

Das "Star Trek"-Universum schien zuletzt zu implodieren: Die beiden Filme "Der Aufstand" (1998) und "Nemesis" (2002) konnten die Erwartungen der Fans nicht erfüllen, die Serie "Enterprise", der vierte Ableger des TV-Klassikers wurde vorzeitig eingestellt. Regisseur J.J. Abrams ("Lost") hat nun frischen Wind in das Franchise gebracht: Sein am 8. Mai in Österreich anlaufendes Leinwandabenteuer "Star Trek" führt das Publikum - 30 Jahre nach dem ersten Kinofilm - zurück an die Anfangstage von Captain Kirk und seiner Crew. Und formt die Geschichte der bekannten Charaktere auch noch gleich um. "Star Trek" erzählt die Geschichte eines rachsüchtigen Romulaners, der mit seinem Raumschiff in die Vergangenheit reist, um sich an Botschafter Spock zu rächen.

Die Zukunft darf nicht verändert werden

Damit spannen Abrams und seine Drehbuchautoren Roberto Orci und Alex Kurtzmann ("Transformers", "Mission: Impossible III") geschickt den Bogen zwischen den alten Serienhelden und ihren neuen Darstellern. Denn da die Bösewichter mit ihren Handlungen massiv die Zukunft verändern, müssen sich die neuen Macher nicht zu 100 Prozent an die bisher vorgegebenen Richtlinien halten bzw. an bekannte Ereignisse anschließen. Chris Pinke spielt den jungen Draufgänger James T. Kirk auf seinem Weg zum Captain. Fast unsympathisch kommt der angehende Held zunächst rüber, um dann genau die ursprünglich von William Shatner verkörperte Symbiose aus Vorbild und politischer Inkorrektheit darzustellen.

Bekannte Figuren

Man trifft auf weitere bekannte Figuren, die langsam ihre typischen Eigenschaften erkennen lassen: Zachary Quinto als Spock, Simon Pegg als genialer Ingenieur "Scotty", Carl Urban als Schiffsarzt Dr. Leonard "Bones" McCoy (in der deutschen Version: "Pille"), Zoe Saldana als Uhura, John Cho als Sulu und Anton Yelchin als Pawel Chekov - sie alle müssen sich gegenüber einem gewaltigen, sehr kritischen Fankreis behaupten. Es gelingt ihnen zum Teil verblüffend gut, die über die Jahrzehnte liebgewonnen Eigenheiten der alten Enterprise-Besatzung zu übernehmen. In manchen Fällen, wie bei "Pille", glaubt man tatsächlich das junge Original vor sich zu haben.

Nette Details

Die Story ist so originell wie jene vieler "Star Trek"-Filme: mäßig. Aber Abrams füllt die Geschichte mit netten Details, mit vielen Anspielungen auf die Serie der Sechziger, die Science Fiction revolutionierte, und lässt Leonard Nimoy als alten Spock auftreten (und am Ende die legendären Worte "... dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise ..." sprechen). Die Raumschlachten inszenierte der TV-Mann mit Kinoerfahrung spektakulär (wenn auch konventionell) und sich am Look des Klassikers orientierend (was den Kostümen einen charmanten Retroflair bescherte). "Star Trek" erfindet das Genre nicht neu, aber es geht mit dem Stoff behutsamer um als zuletzt "Nemesis". Der Film kokettiert frech mit neuen sowie alten Fans und ermöglicht weitere Fortsetzungen, ohne die früheren Schauspieler aus der Pension holen zu müssen. Das stellt "Trekker" oder "Trekkies", wie eingefleischte Anhänger der Serie genannt werden, schon einmal zufrieden.(Wolfgang Hauptmann/APA)