Arbeitet seine eigene Geschichte auf: Regisseur Enrique Piñeyro war Pilot bei der argentinischen Lapa.

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Am 31. August 1999 stürzt die Boeing 737 der argentinischen Billigfluglinie Lapa kurz nach dem Start über Buenos Aires ab. 67 der 100 Passagiere sterben. Dass das Unglück zu vermeiden gewesen wäre, zeigt die 2004 als Spielfilm inszenierte Vorgeschichte von "Whisky Romeo Zulu".

Der Regisseur des Films, Enrique Piñeyro, arbeitete selbst jahrelang als Pilot für Lapa. Immer wieder wies er auf den katastrophalen Zustand der Maschine hin. Profitgier, mangelnde staatliche Kontrolle und Korruption führten zu einem chaotischen Sicherheitssystem. Dessen wahres Ausmaß zu zeigen hätte die Glaubwürdigkeit des Films infrage gestellt, sagte Piñeyro in einem Interview mit einer argentinischen Zeitung. Was zu sehen ist, reicht auch so: Piloten werden unter Druck gesetzt, Reparaturen aus Kostengründen hintangestellt.

Kurz bevor der Film in die argentinischen Kinos kam, bekam Piñeyro Besuch von zwei bewaffneten Unbekannten, die nahmen Computer, Mobiltelefon und Bargeld mit. "Du weißt, du tust Dinge, die du nicht tun solltest", habe einer gesagt und ihm die Waffe an den Kopf gehalten, erzählte der Regisseur. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 15.4.2009)