Das Wiener Finanzministerium arbeitet in Sachen Pkw-Verschrottungsprämie beeindruckend effizient. Der Zähler der eingegangenen Anträge ging schon am Tag des Starts nach nur wenigen Stunden online. Am 2. April holte eine Kollegin ihr Wochen zuvor bestelltes neues Auto ab, "und nur wenige Tage später war die Kohle (1500 Euro, Anm.) schon auf dem Konto" , berichtet sie.
Doch damit nicht genug des Bürgerservice: Es flatterte ihr daraufhin nämlich noch ein Brief ins Haus, datiert mit "Wien, am 3. April 2009" und versehen mit den Briefköpfen nicht eines, sondern zweier Ministerien.

"Liebe Autokäuferin, lieber Autokäufer!" , durfte die Autokäuferin in diesem Schreiben lesen, "mit dem Kauf eines Neuwagens sowie der Verschrottung Ihres Altwagens leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Entlastung unserer Umwelt." Und noch dazu "gleichzeitig einen Impuls zur Konjunkturbelebung in der Automobilbranche mit der sogenannten ‚Ökoprämie‘" . "Mit diesem Schreiben möchten wir uns bei Ihnen für Ihren aktiven Beitrag bedanken und wünschen Ihnen gute Fahrt mit Ihrem Neuwagen!" Gezeichnet: "Josef Pröll, Finanzminister" und "Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminister" .
Sogenannte Politik mit der sogenannten Ökoprämie: Der sogenannte kleine Mann und seine kleine Frau, natürlich auch die Umwelt und mit Sicherheit die Kfz-Branche müssen darob einfach so genannt hin und weg wie ein Altauto sein. "Bitte, die Kohle war aber echt schnell auf dem Konto" , sagt die Kollegin. Die sogenannte Wirkung hat schon eingesetzt. (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.4.2009)