Wien - Vor dem Viertelfinal-Rückspiel bei Udinese Calcio am Donnerstag bangt der deutsche Fußball-Bundesligist Werder Bremen um den Einsatz von Mittelfeldstar Diego - und damit auch um das Weiterkommen. Selbst das vermeintlich beruhigende 3:1 aus dem Hinspiel verleitet niemanden, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir haben einen kleinen Vorteil, aber im Hinspiel auch gesehen, wie stark die Italiener sind. Deshalb dürfen wir uns keine Nachlässigkeiten erlauben", forderte Kapitän Torsten Frings.
Werder hatte den klaren Hinspielsieg vor allem Diego zu verdanken, der Udinese mit zwei Toren an den Rand des Ausscheidens schoss. Doch der Brasilianer wird im Stadio Friuli möglicherweise nur zuschauen können. Wegen einer Oberschenkelverletzung fehlte der 24-Jährige schon im Ligaspiel bei Bayer Leverkusen. Die Schonung hat noch nicht viel geholfen. "Es ist besser geworden, aber es ist noch nicht gut. Wir hoffen, dass er spielen kann", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf, der ÖFB-Verteidiger Sebastian Prödl wohl auf die Ersatzbank setzen wird (Martin Harnik steht nicht im Kader), vor der Abreise. Über Diegos Einsatz dürfte erst kurz vor Spielbeginn entschieden werden.
Sollte der von europäischen Top-Clubs umworbene Star ausfallen, müsste sich Schaaf etwas einfallen lassen. Wie es gehen könnte, zeigte sein Team in Leverkusen. Da spielte Werder entgegen sonstiger Gepflogenheiten mit zwei "Sechsern" - und das auch noch erfolgreich. "Das war eine sehr, sehr gute Lösung", lobte Frings, der den Part gemeinsam mit Frank Baumann absolvierte. Per Mertesacker könnte sich damit durchaus anfreunden: "Für Naldo und mich waren die beiden Sechser natürlich eine zusätzliche Absicherung", meinte der Innenverteidiger.
HSV gastiert bei angezähltem Manchester City
Mit dem Hamburger SV hat auch der zweite deutsche Club in der Fremde einen 3:1-Vorsprung zu verteidigen. Die Norddeutschen treten in Manchester gegen die neureichen "Citizens" an, wo spätestens seit der 1:3-Heimschlappe am Sonntag gegen Fulham Feuer am Dach ist. Coach Mark Hughes wurde von den Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht, auch weil er gegen Fulham seinen Star Robinho zunächst auf der Bank ließ.
Der Betreuer begründete diese Maßnahme damit, dass der Brasilianer ebenso wie andere Schlüsselspieler eine Pause brauchte. "Wenn man im Kopf müde ist, macht man auf dem Platz schwere Fehler", meinte Hughes. Auch für den HSV ging die Generalprobe mit einem 0:1 in Stuttgart verloren. "Wir müssen dieses Spiel so schnell wie möglich vergessen und uns auf City konzentrieren", forderte Trainer Martin Jol.
Im Falle eines Aufstiegs bekommen es die Hamburger im Semifinale mit Werder oder Udinese zu tun, das zweite Halbfinale bestreiten der Sieger aus Dinamo Kiew/Paris St. Germain (Hinspiel 0:0) und der Aufsteiger aus Olympique Marseille - Schachtjor Donezk (Hinspiel 0:2). (APA/dpa/Reuters)