Drei bekannte US-Medienmanager arbeiten derzeit an einem Onlinedienst für kostenpflichtige Inhalte. Ein automatisiertes System soll Zeitungen und Magazinen in Zukunft ermöglichen, Gebühren für den Zugang zu ihrem Content einzuheben. Unter anderem soll es auch eine Abo-Option geben, die dem Nutzer den Zugriff auf verschiedene Publikationen gleichzeitig bietet. Wie die New York Times berichtet, ist der Start des Services von Journalism Online L.L.C. - so der Name des Unternehmens - für Herbst dieses Jahres geplant. Die drei Branchenkenner wollen die Verlage dann mit vorgefertigten Tools zur Gebühreneinhebung beliefern. Der Vorteil für die Zeitungen sei, dass sie keine eigenen Systeme entwickeln müssten und die Leser ein einziges Abrechnungsmodell für diverse Nachrichtenangebote nutzen könnten, argumentieren die Plattformgründer.

Anders als hierzulande scheint in den USA die Überlegung, für Online-Nachrichten Gebühren zu verlangen, immer stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Während sich die Branche im deutschsprachigen Raum einig darüber zeigt, dass Bezahlnachrichten im Grunde keine Chance haben, wollen sich in Übersee zunehmend mehr Medienvertreter nicht mehr auf die schwächelnden Werbeeinnahmen verlassen. 

Einfachheit am wichtigsten

Die drei Gründer von Journalism Online - Steven Bill, Gordon Crovitz und Leo Hindery Jr. - zeigen sich überzeugt, dass vor allem die Einfachheit des Systems Verlage und Leser überzeugen werde. "Die wichtigste Sache ist, dass es einfach zu nutzen ist", sagt Steven Brill, einer Mitbegründer und Schöpfer von Court TV und dem American Lawyer Magazin. Eine Barriere für Online-Bezahlinhalte sei bislang oft die Transaktionsabwicklung. Mit diesem System sei jedoch nur ein einziges Passwort und die einmalige Angabe der Kreditkartennummer erforderlich. Für unlimitierten Zugang zu verschiedenen Publikationen schwebe dem Unternehmen derzeit eine Gebühr in Höhe von 15 Dollar pro Monat vor.

Bisher hat laut New York Times zwar noch kein Verlag einen Vertrag zur Kooperation mit Journalism Online unterzeichnet. Es seien aber bereits diverse große Zeitungen und Magazine in Gesprächen mit dem Unternehmen und informierten sich darüber, wie ein solches System tatsächlich funktionieren könnte. Die Plattformgründer wollen es den Verlagen ermöglichen, ihre eigenen Richtlinien anzuwenden - beispielsweise wenn es darum geht, welcher Content komplett frei zugänglich und welche Inhalte kostenpflichtig sein sollen. Auch den Preis sollen die Zeitungen selbst bestimmen dürfen. (pte)