Sydney - Der von den deutschen Behörden wegen Leugnung des Holocausts gesuchte 64-jährige Gerald Toben ist nun auch von der australischen Justiz als Wiederholungstäter verurteilt worden. Bundesrichter Bruce Lander sprach den deutschstämmigen Australier am Donnerstag schuldig, die Anweisungen der Justiz missachtet zu haben, indem er fortgesetzt Material über Juden und den Holocaust im Internet verbreite, obwohl ihm dies bereits seit 2002 untersagt sei. Das Strafmaß für Toben soll in den kommenden Wochen verkündet werden.

Toben sagte vor Journalisten, er stehe zu seinen Taten. Wer an etwas glaube und die Meinungsfreiheit beanspruche, müsse "zu Opfern bereit" sein, sagte Toben. Im Oktober war er auf der Grundlage eines europäischen Haftbefehls in Großbritannien festgenommen, dann aber nicht nach Deutschland ausgeliefert worden. Auch die deutschen Behörden legen Toben zur Last, antisemitische Dokumente im Internet veröffentlicht zu haben, in denen der Völkermord an den Juden durch die Nazis geleugnet wird. Er saß wegen Anstachelung zum Rassenhass bereits in Deutschland in Haft. (APA/AFP)