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Akupunktur kann Allergikern Symptom-Freiheit bringen
"Asthma und Allergien zählen zu jenen chronischen Erkrankungen, die die Schulmedizin nicht endgültig heilen kann. Das kann auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) nur in seltenen Ausnahmefällen", sagt Alexander Meng, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Gerade im Angesicht einer oft lebenslang notwendigen Behandlung wünschen sich jedoch viele Patienten eine ganzheitliche, nebenwirkungsfreie Therapie.
TCM als Erfahrungswissenschaft
Am Welt-Allergie- und Asthma-Tag am 19. April wird im Wiener Rathaus darüber informiert, was TCM bei diesen Erkrankungen, aber auch bei COPD (chronische obstruktive Lungenkrankheit, chronic obstructive pulmonary disease) vermag. Meng betont, dass TCM auf einer soliden theoretischen Grundlage ruhe. Sie werde in China an den Universitäten gelehrt und die Ausbildung dauere ebenso lange wie das Studium der westlichen Schulmedizin in Österreich. "TCM ist eine strikte Erfahrungswissenschaft, das heißt, es wurde und wird nur das an nachfolgende Generationen weitergegeben, was auch konkrete Wirkungen erzeugt", so Meng, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Akupunktur.
Akupunktur kann Symptom-Freiheit bringen
Obwohl TCM auch über ein reiches Repertoire an Kräutermedizin verfüge, gelte bei Allergien und Asthma die Akupunktur als die zielführendste Therapieoption. Allergien und Asthma werden - wie in der Schulmedizin auch - in der TCM in engem Zusammenhang gesehen. "Eine Kur sollte bereits sechs bis acht Wochen vor Beginn der Pollensaison beginnen. 'Genadelt' werden Punkte um die Eintrittspforte der Allergene, also zumeist Augen und obere Atemwege; weiters - vorbeugend und gegen Asthma - Punkte, die mit der Lunge in Zusammenhang stehen; und drittens solche, die die psychischen Komponenten des Leidens ansprechen, die nach unserer Erfahrung mit Kreislauf und Atem wechselwirken", erklärt Meng. Wenn vor Beginn der "Allergikersaison" eine Akupunktur-Kur begonnen wird, stehen die Chancen gut, symptomfrei zu bleiben.
Selbsthilfe durch Akupressur
Die Kosten einer Akupunkturbehandlung werden vom österreichischen Gesundheitssystem nur für Schmerzbehandlungen teilweise übernommen. Allergiker und Asthmapatienten könnten vom Erfahrungswissen der TCM dennoch profitieren: Akupressur, die "kleine Schwester" der Akupunktur, könne von Laien auch selbst durchgeführt werden, sagt Meng. Voraussetzung sei das Kennen der richtigen Punkte, und das Wissen, wie man sie drücke. Dies könne man von einem TCM-Arzt, einem Akupunkteur oder einem Tuina-Therapeuten gezeigt bekommen. (red, derStandard.at)