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Málaga - Ein von der Finanzkrise in den Ruin getriebener Bauunternehmer hat in Südspanien einen Bankier als Geisel genommen. Mit vorgehaltener Pistole forderte er von dem Leiter einer Bankfiliale einen "Kredit" von 50.000 Euro. Außerdem verlangte er, dass der Bankdirektor ihm seine Luxuslimousine überschreibt. Wie die Zeitung "El País" am Freitag berichtete, hatte der Unternehmer sein Opfer im Nobelbadeort Marbella auf dem Weg zur Arbeit überfallen.
Die Bank hatte zuletzt mehrere Kreditansuchen des Bauunternehmers abgelehnt, da der Belgier keine Sicherheiten vorweisen konnte. Der Geiselnehmer behauptete, dass die Familie des Bankiers sich in der Gewalt von Auftragskillern befinde. Er zwang sein Opfer, mit ihm ins nahe gelegene Estepona zu fahren. Dort wollte er bei der Zulassungsstelle die Formulare für die Übertragung des Autos ausfüllen.
Beim Verlassen der Amtsstube wurde der Geiselnehmer von der Polizei festgenommen. Der Bankier hatte auf der Fahrt nach Estepona über einen Anruf bei einem Kollegen die Sicherheitskräfte auf die Entführung aufmerksam gemacht. "Der Unternehmer hat sich in einer Grenzsituation befunden", erläuterte ein Ermittler. "Er konnte seine Schulden nicht mehr begleichen und erhielt keine Darlehen, um die laufenden Kosten seiner Firma zu bestreiten." (APA/dpa)