Allein das Design mach den Ford Ka 1,2 schon zum flotten Stadtflitzer.

Foto: saubereAutos.at

Zur Zeit erfreut sich die Kleinwagenklasse, auch bedingt durch das wirtschaftliche Umfeld, wieder neuer Popularität und muss sich dabei neuen Anforderungen stellen: Treibstoffverbrauch und Schadstoffemissionen sind heute die großen Themen. Ein Kleinwagen muss dabei auch wirtschaftlich sein, allerdings darf das nicht auf Kosten der Ausstattung gehen. Der Umsteiger aus einer höheren Fahrzeugklasse erwartet auch in diesem Segment ein vollwertiges Fahrzeug, das sich in Sachen Sicherheit und Komfort annähernd auf einem Niveau befindet, das er bis jetzt gewohnt war. Und genau das bieten die Hersteller an: Gerade an aktuellen Kleinwagen kann man die Entwicklung, die die Automobilindustrie in den letzten Jahren gemacht hat, besonders gut ablesen. Sicherer, fahraktiver, komfortabler und gleichzeitig sparsamer waren Autos dieser Klasse noch nie.

Foto: saubereAutos.at

Mit der seit Anfang 2009 erhältlichen neuen Modellgeneration des Ka schickt Ford nun einen neuen Vertreter ins Rennen, anhand dessen wir den aktuellen Stand der Kleinwagenentwicklung überprüfen konnten.

Dass es sich bei unserem Testwagen um die 1,2 Liter-Benzinversion handelte, ist umso besser, denn noch immer spielt der Selbstzünder aufgrund des deutlich höheren Kaufpreises in diesem Segment eine untergeordnete Rolle: 90 Prozent der Ka-Kunden werden sich für den Benzinmotor entscheiden, prognostiziert Ford für dieses Jahr. Angereichert war das uns zur Verfügung stehende Fahrzeug mit dem einen oder anderen Extra, auf das wir später noch eingehen werden, und auch in dieser Hinsicht entspricht es ganz dem Durchschnitt, denn fast jeder Kunde fügt der "Ambiente"-Basisausstattung noch optionale Features hinzu.

Foto: saubereAutos.at

Technisch ist der Ford Ka eng mit dem Fiat 500 verwandt. Während der Italiener allerdings optisch einen aktualisierten Wiedergänger der Kleinwagenikone aus den späten fünfziger Jahren darstellt, bedeutet Retro-Styling für Ford höchstens, das man im Heckbereich des neuen Ka dem Vorgänger Tribut zollt, denn nur dort erkennt man noch die alte "New Edge"-Designsprache.

Foto: saubereAutos.at

Die Frontansicht weist ihn hingegen ganz eindeutig als kleineren Bruder des überaus erfolgreichen Fiesta aus, der im Herbst vergangenen Jahres sein Debüt feierte. "Kinetic Design" heißt das nun bei Ford, und mit dem ausgewogenen und gleichzeitig dynamischen Styling hat man ein Werkzeug gefunden, mit dem man auch kommenden Modellen ein Aussehen verleihen wird, auf das sich viele Kunden einigen können sollen. Besonders gut harmoniert die neue Designsprache mit kräftigen Farben: "Jump" (ein Gelb mit leichtem Grünstich), "Funky Pink" (ein starkes Lila) oder das "Sunrise" unseres Testwagens.

Foto: saubereAutos.at

Im Innenraum des 3,62 Meter langen Ka geht es farbenfroh weiter: Die graue Innenausstattung wird durch Sitzbezüge in Grau/Orange aufgelockert. Die Mittelkonsole in Cremeweiß fügt sich harmonisch in den Gesamteindruck ein, den man vom Cockpit vermittelt bekommt: Da wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, um dem Käufer eine schöne Innenraumlandschaft zu bieten. Getrübt wird das Gesamtbild nur, wenn man an den gar billig wirkenden Lüftungsdüsen herumdreht. Ansonsten ist dieser Ka meilenweit von früheren Kleinwagen, die mit nacktem Blech oder grobkantigem Plastik am Armaturenbrett auf den günstigen Kaufpreis hinwiesen, entfernt.

Foto: saubereAutos.at

Auch ergonomisch haben die Ford-Techniker alles richtig gemacht, Lenkrad und Schaltknüppel liegen gut in der Hand. Den einzigen Hinweis, dass man einen Kleinwagen fährt, geben die Sitze, auf denen man das Gefühl hat, zu thronen. Ein Eindruck, der sich spätestens bei der ersten schärfer gefahrenen Kurve bestätigt, denn dann beginnt man, auf der Sitzfläche herumzurutschen. Hier hilft nur, den Gurt manuell nachzujustieren, um anschließend Kurven aller Radien genießen zu können.


Foto: saubereAutos.at

Diesem Genuss dienlich ist auch die spielerische Beherrschbarkeit des kleinen Ford. Die Lenkung ist direkt, das Fahrwerk sportlich, ohne dabei zu hart zu sein, die Bremsen immer Herr der Lage und gut zu dosieren. Auf den Grenzbereich macht der Ka durch sanftes Rutschen aufmerksam, ohne dabei unkontrollierbar zu werden. Sicherheitsorientierten Kunden wird hingegen im Serienumfang das elektronische Stabilitätsprogramm ESP fehlen, das helfend eingreift. Ford liefert es – so wie die meisten Mitbewerber dieser Klasse – nur gegen Aufpreis.

Foto: saubereAutos.at

Sportlich ist das 1,2 Liter Triebwerk: Die 69 PS reichen, um den 940 kg schweren Kleinwagen im Stadtverkehr angemessen zu bewegen. 13,1 Sekunden gibt Ford für den Sprint von 0-100 km/h an. Da stimmt man dem Hersteller gefühlsmäßig zu, allerdings befindet man sich dabei in Drehzahlregionen, die man im Alltagsverkehr nur sporadisch antastet. Dann erweist sich der Motor allerdings als erstaunlich leistungsstark. Sonst präsentiert sich der Ka im Bereich der Motorisierung als typischer Vertreter seiner Zunft: Niedrige Verbrauchswerte und geringe Schadstoffemissionen versuchen viele Hersteller mit lang übersetzten Getrieben zu erreichen.

Foto: saubereAutos.at

Da macht auch Ford keine Ausnahme: Im Stadtverkehr rollt man im unteren Drehzahlbereich zwar noch gut mit, wenn man allerdings auf Landstraßen etwas flotter unterwegs sein will, muss man die Nadel des Drehzahlmessers schon in Richtung der 4.000 U/min-Marke bewegen, was sich im gesteigerten Treibstoffverbrauch bemerkbar macht.

Foto: saubereAutos.at

Ford bietet für den Ka serienmäßig Frontairbags (optional auch Seiten- und Kopf-Schulter-Airbags), Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, ein elektronisch geregeltes Vierkanal-ABS mit Bremskraftverteilung EBD sowie ISOFIX-Kindersitzhalterungen hinten an. Als Manko bleibt damit nur der Aufpreis für das ESP samt Antischlupfregelung ASR.

Foto: saubereAutos.at

Die Basis-Ausstattung „Ambiente" wurde bei unserem Testwagen noch um eine manuelle Klimaanlage, ein MP3-fähiges Audiosystem, die Alufelgen und das Trend-Paket ergänzt. Das treibt den Preis von 9.690,- Euro auf insgesamt 11.916,44 Euro (inkl. NoVA und MwSt. Die Alternative dazu ist, sein Geld in die Wirtschaftlichkeit des Ka zu investieren: Um einen ähnlichen Betrag (11.690,- Euro) erhält man die Basisversion des Ka Diesel, der sich mit höherem Drehmoment in den unteren Drehzahlregionen deutlich wohler fühlt, sich dadurch erwachsener präsentiert und mit einem Treibstoffverbrauch von 4,2 l/100 km (112 g/km CO2) noch sparsamer und noch sauberer ist. (saubereAutos.at)