Wien - Die UniCredit Bank Austria (im Volksmund Bank Austria, BA) wird wieder ein wenig umstrukturiert. Die Mailänder UniCredit-Holding hat sich per Anfang April eine neue Struktur verordnet - und die wird auch auf ihre Töchter umgelegt. Drei strategische Bereiche wird es, neben den Global Banking Services (wie IT) demnach künftig noch geben: Retail (Privatkunden); das Investmentbanking wird dem Firmenkundengeschäft zugeschlagen; Privatbanking. Auch das in Wien angesiedelte Osteuropa-Geschäft wird so durch divisionalisiert. In der BA bedeutet das für Firmenkunden-Vorstand Helmut Bernkopf eine Machterweiterung: Er bekommt den Bereich MIB (Markets and Investmentbanking) dazu.
Letzteres (früher in der CAIB unter Willi Hemetsberger angesiedelt) soll eigentlich nach Deutschland verkauft werden, an die BA-Schwester HypoVereinsbank: In der HVB will man das gesamte Investmentbanking-Geschäft der UniCredit-Gruppe zentralisieren.
Verkaufsprojekt stockt
Doch ins Getriebe für diesen (noch vor dem Finanzcrash verhandelten) Deal mit den Wienern ist Sand geraten. Die HVB will den vereinbarten Preis nicht mehr zahlen, das Projekt steckt fest. "So wie geplant, findet das angesichts der Ergebnisse der CAIB sicher nicht statt", sagt man in München.
Beim Personalabbau im Investmentbanking der Gruppe (um 700 Leute) ist die HVB nicht nur besonders betroffen, sondern auch recht flott unterwegs. Jene, die in den Augen ihrer Chefs gehen sollen, bekommen ihre Handshake-Angebote nach Vorgesprächen letztlich per Mail vom Personalbüro - wer schnell zustimmt, ist besser dran.
Denn es gilt die "Sprinterprämie" genannte Regelung: Wer sein Angebot (es gibt nur freiwillige Abschiede) bis 30. April annimmt, bekommt um 30 Prozent mehr. Vor wenigen Jahren gab es übrigens ein ähnliches Abbau-Programm in der HVB, das lief unter dem Namen "Klick dich frei". In der BA ist die Sprinterprämie nicht geplant. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18./19.4.2009)