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Von wegen nicht transportfähig: 13 Mädchen fanden bei einem Weltrekordversuch Platz in einem Smart und fuhren bei geschlossenen Türen fünf Meter weit.
Es stimmt einfach nicht, dass man in einen Stadtflitzer nichts rein bringt. Und um das zu beweisen, haben wir uns das Fassungsvermögen diverser Kleinwagen angeschaut. Der Ford Ka zum Beispiel verträgt 224 Liter im Heck. Das ist mehr als der Jahres-pro-Kopf-Verbrauch an Bier eines Zwei-Personen Haushalts. Einmal im Jahr Gerstensaft holen reicht mit dem Ka – ohne dass Sie die Sitze umlegen müssen. Gut, Bierkisten fasst der kleine Ford nicht so viele, aber die trinken Sie ja eh nicht, oder?
Wenn Sie die Kisten trotzdem brauchen, legen Sie die Rücksitzbank um und der Ka fasst 710 Liter. Da würden Sie dann den durchschnittlichen Bierverbrauch von 6,5 Österreichern ins Auto bringen. Also ist der Ka vielleicht doch ein Großfamilienauto? Opa Klaus, Oma Hedwig, Opa Franz und Oma Leni, dann deren Kinder Schurli und Helga. Den halben Jahresverbrauch rechnen wir dann einfach auf Herbert, den 18-jährigen Spross. Das geht sich aus, in dem Alter hat er die Koma-Trink-Phase ja schon hinter sich, einen Führerschein und trinkt noch nichts, wenn er mit dem Auto fährt.
Sie wollen keinen Ka und Sie trinken kein Bier? Ah, Sie spekulieren mit dem Nissan Pixo. In dem kriegen Sie, wenn die voraussichtlichen Angaben des Herstellers stimmen, zwei Jahresladungen Gemüse unter, wenn das nicht zu volumig ist.
Wenn Sie nur Gemüse essen, sind Sie ein Leichtgewicht und wir brauchen von der maximalen Zuladung von 245 Kilogramm nicht so viel abziehen, damit Sie in dem Auto auch noch Platz nehmen können. Allerdings werden Sie 212 Kilogramm Melanzani wohl nicht in den 129 Liter fassenden Kofferraum bekommen – vielleicht finden Sie ja schwere Erdäpfel.
Das ist alles nichts für Sie? Dann fahren Sie doch einmal mit dem Lancia Ypsilon zum Blumenerde kaufen. Da kriegen Sie, ohne dass sie die Rücksitzbank umlegen, zwei 80 Liter Säcke und einen 50 Liter Sack hinein. Ja, auch den Sack. Die Erde im Sack drinnen zu lassen, wird aber vielleicht ein Problem.
Doch den Rücksitz umlegen. Dann kriegen Sie mehr Blumenerde im Sack in den Lancia, als der kleine Italiener an Gewicht verträgt. Und selbst, wenn die 400 Kilogramm Maximalzuladung aus Torf besteht, ist das auch keine gute Idee, weil Sie dann den Lancia nach Hause schieben, statt ihn zu fahren. Aber wenn ich Sie überreden könnte, Ihren Lancia bei umgelegter Rücksitzbank mit etwas Leichterem zu befüllen, dann kriegen Sie davon zehn Scheibtruhen voll rein, in den nun fast 900 Liter fassenden Lancia-Kofferraum.
OK, einen hab ich noch. Sie haben einen Smart. Der schafft bis zu 340 Liter Zuladung. Und Sie fahren gerade in ein Seniorenheim mit 21 Bewohnern. Was bringen Sie mit? Genau, jedem eine Jahresration Eier. 4857 Eier bekommen Sie in Ihren Smart. Aber Sie haben recht, es könnten ein paar kaputt gehen. Was soll‘s?
Ein paar würden sowieso vor dem Verzehr schlecht werden. Darum lassen wir das. Denn eines haben wir inzwischen schon verstanden. Das Problem ist nicht, dass die Stadtautos keinen Platz im Kofferraum haben, das Problem ist nur die Verpackung von dem Zeug, das wir transportieren wollen. (Guido Gluschitsch)