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Gustav Klimt: Porträt Ria Munk.

Foto: REUTERS/Ho/Kunstmuseum Lentos Linz

Linz - Die Stadt Linz will das Bildnis Ria Munk von Gustav Klimt, das sich im Lentos befindet, restituieren. Bürgermeister Franz Dobusch (SP) und Kulturreferent Erich Watzl (VP) vereinbarten, dem Verwaltungsausschuss der städtischen Museen am 23. April und dem Gemeinderat in der Sitzung am 4. Juni den Beschluss der Rückgabe des Bildes an die Erben nach Aranka Munk zu empfehlen. 

Der Wiener Anwalt Alfred Noll, der den Großteil der Erben vertritt, dankte den Politikern für ihre Einsicht. Vor vier Jahren, im Juni 2005, hatte er, wie der Standard berichtete, Dobusch über den Fall in Kenntnis gesetzt. Magistratsdirektor Erich Wolny bestritt damals, dass ein "Rückgabe-Tatbestand" vorliege.

Das Bildnis gehörte Aranka Munk

Das Bildnis gehörte Aranka Munk und hing in ihrer Villa in Bad Aussee; es stellte ihre Tochter Ria dar, die sich 1911 das Leben genommen hatte. Im Oktober 1941 wurde Aranka Munk nach Lodz deportiert, wo sie wenig später getötet wurde. Ihren Kunstbesitz und die Möbel erklärte das NS-Regime für verfallen. 

1952 beschloss die Stadt Linz den Ankauf der Sammlung von Wolfgang Gurlitt, der in der NS-Zeit blendende Geschäfte mit "entarteter" Kunst und geraubten Werken gemacht und ab 1940 auch in Bad Aussee gewohnt hatte. Bei einer Besprechung über die Bildauswahl vermerkte der damalige Magistratsdirektor bezüglich des Ria-Munk-Bildes: "Klimt jüdischer Besitz! Vorbehalt bis Klärung!" Dennoch wurde es 1956 erworben. (Thomas Trenkler, DER STANDARD/Print, 21.4.2009)