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Obamas Bemerkungen auf dem Amerika-Gipfel zum Embargo kritisierte der 82-jährige Fidel Castro als "zu knapp und ausweichend".

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Havanna/Port of Spain - Nach Ende des Amerika-Gipfels hat auch der ehemalige kubanische Staatschef Fidel Castro die Aufhebung des US-Embargos gegen die Insel gefordert. "Die grausame Blockade gegen das kubanische Volk kostet Leben und resultiert in menschlichem Leiden", schrieb Castro an die Adresse des US-Präsidenten Barack Obama am Montag auf der Website Cubadebate.

Obamas Bemerkungen auf dem Amerika-Gipfel zum Embargo kritisierte der 82-Jährige als "zu knapp und ausweichend". Was Kuba angehe, wolle er Obama an grundsätzliche ethische Prinzipien erinnern, schrieb Castro. Dauerhafte Ungerechtigkeit oder Verbrechen seien niemals zu rechtfertigen, ganz gleich in welcher Zeit sie geschehen.

Obamas erste Schritte

Obama hatte bei dem Spitzentreffen in Trinidad und Tobago Havanna einen Neubeginn in den beiderseitigen Beziehungen in Aussicht gestellt. Zugleich kündigte er aber an, eine rasche Kehrtwende der US-Politik werde es nicht geben. Das Embargo gegen Kuba ist seit 1962 in Kraft. Obama hatte in der vergangenen Woche Erleichterungen in Bezug auf die Reisefreiheit und Überweisungen kubanischstämmiger US-Bürgern angeordnet.

Nach den Entspannungssignalen an die Adresse Kubas erwarten die USA ein Entgegenkommen der Regierung in Havanna. Kuba sollte politische Gefangene freilassen, demokratische Reformen einführen und keine Gebühren mehr auf Überweisungen von Exilkubanern in den USA erheben, sagte US-Präsident Barack Obama am Sonntag zum Abschluss des Gipfeltreffens der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Trinidad und Tobago.

Während Obama wieder in Washington eintraf, mehrten sich auch im Kongress die Stimmen, die von Kuba eine neue Politik verlangten. Der Ball liege jetzt eindeutig auf der kubanischen Seite, sagte am Sonntag die demokratische Senatorin Clarie McCaskill. Der republikanische Abgeordnete Lindsey Graham verlangte: "Lasst die Gefangenen frei, und wir reden mit euch."

Andere Republikaner kritisierten den freundlichen Umgang Obamas mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez. Es sei unverantwortlich, mit Chavez Scherze zu machen und zu lachen, sagte Senator John Ensign. Obama wies dies zurück und sagte, das Verteidigungsbudget der USA sei 600 Mal so hoch wie das von Venezuela. Es sei "unwahrscheinlich, dass wir die strategischen Interessen der Vereinigten Staaten gefährden, wenn ich Herrn Chávez die Hand gebe oder ein höfliches Gespräch mit ihm führe". (APA/AFP)