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Die Einfahrt zum Wiener Hafen, wo bereits die Vorbereitungsarbeiten für ein neues Hafentor im Gange sind.
Wien - Der Wiener Hafen Freudenau wird wasserdicht gemacht - genaugenommen hochwasserdicht. Ein riesiges Tor bei der Einfahrt soll künftig vor unangenehmen Pegelständen schützen. Zusätzlich wird der Damm zum Donaukanal verstärkt. 20 Mio. Euro werden insgesamt investiert. Mitte 2010 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.
Was Hochwasser auf dem Gelände anrichten kann, hat sich vor wenigen Jahren gezeigt: Bei der großen Flut 2002 stand das Wasser im Hafen Freudenau weit über einen Meter hoch - außerhalb des Hafenbeckens. Zwei Wochen war der reguläre Betrieb stark eingeschränkt. So lange dauerte es, bis der Schlamm beseitigt und die Aufräumarbeiten abgeschlossen werden konnten.
Solche Szenarien sollen künftig der Vergangenheit angehören, versicherten am Montag die Wiener Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) sowie Vertreter der Wien-Holding und des Wiener Hafens bei einer Besichtigung der Baustelle. In die Einfahrt ins Hafenbecken wird ein großes Tor eingebaut. Es wird komplett aus Stahl gefertigt, wiegt 200 Tonnen und ist 26,5 Meter lang und 13,5 Meter hoch.
Funktionieren wird der neue "Eingangsbereich" wie ein Schiebetor: Noch bevor das Hochwasser Wien erreicht hat, wird es geschlossen. Begleitend dazu kommt eine weitere Anti-Flut-Maßnahme. Der 1,5 Meter lange Schutzdamm, der den Donaukanal vom Hafenbecken trennt, wird verstärkt. Die neuen Dichtwände ragen jedoch nicht nach oben, sondern in eine Tiefe bis 30 Metern. Denn die größte Gefahr besteht darin, so hieß es, dass das Wasser unter dem Damm vom Donaukanal ins Hafenbecken gedrückt wird.
Tor und Damm sollen den Hafen sogar vor einem sogenannten Jahrhunderthochwasser (14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde Durchfluss, Anm.) schützen. Ohne die neue Abdichtung würde der Hafen Freudenau in solch einem Fall bis zu drei Meter unter Wasser stehen. Ebenfalls Teil der neuen Schutzmaßnahmen ist der Einbau einer überdimensionalen Pumpe. Sie soll das Wasser aus dem Hafen entfernen, wenn der Pegelstand etwa durch Dauerregen kritisch wird.
Im Logistikzentrum Wiener Hafen - zu dem auch noch der Hafen Albern und der Ölhafen Lobau gehören - werden zwölf Mio. Tonnen Güter jährlich umgeschlagen. 1.700 Frachtschiffe werden pro Jahr abgefertigt. Etwa 45 Prozent des Umschlags entfallen auf die zur Wien-Holding gehörende Wiener-Hafen-Gruppe. Die Hochwassermaßnahmen sind Teil eines 150 Mio. Euro schweren Ausbauprogramms - zu dem auch das bereits eröffnete neue Container-Terminal gehört. (APA)