Ein Todgeweihter, der gegen sein eigenes Volk kämpft: der römische Kriegsherr Coriolan (Doris Uhlich).

 

Foto: Lorant Racz

Bevor es im Herbst zum großen "tragödienproduzentenmultihybrid" kommt, spielen sich die Performer des theatercombinat derzeit in Einzeltranchen warm: In der derzeit abwechselnd mit dem Sirene-Operntheater zwischengenutzten ehemaligen Verladehalle der Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten zeigt die ohne fixe Spielstätte agierende Gruppe derzeit sämtliche in den letzten Jahren entstandenen Produktionen - hintereinander.

Raumchoreografien

Regisseurin Claudia Bosse und Dramaturgin Christine Standfest bearbeiten Tragödientexte als Raumchoreografien. Darunter Racines Phèdre, Aischylos' Die Perser, Jelineks Bambiland und - Wiederaufnahme ist heute - Shakespeares Coriolan. Die Inszenierungen werden zum Teil in neuer Besetzung an die Begebenheiten in der knapp 2200 Quadratmeter großen Halle angepasst. Das ursprünglich in einer stillgelegten Wiener Remise mit einer Heerschar freiwilliger und vor allem stimmkräftiger Performer in Steppschuhen choreografierte Drama, das den politischen Werdegang des römischen Patriziers und Möchtegernkonsuls Coriolan nachvollzieht, kommt nun in einer auf sechs Hauptfiguren reduzierten Version zur Wiederaufnahme. Empfehlung! (afze, DER STANDARD/Printausgabe, 21.4.2009)