Wien - Magda Bleckmann ließ sich lange bitten. Parteichef Herbert Haupt hatte sie nach dem Abgang von Karl Schweitzer in die Regierung als Generalsekretärin der FPÖ vorgeschlagen. Bei einer Sitzung des Parteipräsidiums am Mittwochnachmittag sollte die Personalentscheidung abgesegnet werden.

Blauer Aufstieg

Die bundespolitische Ebene betrat die neue FPÖ-Generalsekretärin (34) erstmals im Herbst 2002. Nach dem Rücktritt der FPÖ-Spitze rund um Susanne Riess-Passer wurde sie bei einem Sonderparteitag im September zu einer von vier StellvertreterInnen von Kurzzeit-Obmann Mathias Reichhold gewählt und blieb dies auch unter Herbert Haupt. Bei der Nationalratswahl war Bleckmann Spitzenkandidatin der steirischen Landesliste. Sie gilt als eine der Wortführerinnen der Knittelfelder Gruppe sowie als Getreue von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider.

Verluste

Der Öffentlichkeit ist Bleckmann aber bereits durch vielfältige Schlagzeilen bekannt: So liebäugelte die ehemalige steirische Wohnbau-Landesrätin 2000 trotz ihrer Schwangerschaft mit einer Spitzenkandidatur für die steirische Landtagswahl - Spitzenkandidatin wurde aber Theresia Zierler. Bleckmann hatte zuvor mit einer privaten Tragödie für Aufsehen gesorgt. Ihr Mann Alexander Jost wurde im Mai 2000 bei einem Banküberfall erschossen.

Vita

Magda Bleckmann wurde am 5. Juni 1968 in Graz geboren. Ihr Elternhaus gehört zur traditionsreichen Industriellenfamilie Bleckmann, konservativ und deutschnational. Nach Volksschule und AHS absolvierte sie das Studium der Betriebswirtschaftslehre. Bereits als Studentin begann sie ihre politische Karriere. 1991 wurde Bleckmann erstmals in den steirischen Landtag gewählt. Ab 1995 bekleidete sie die Funktion einer Pressesprecherin des damaligen Landes-Chefs und späteren Infrastrukturministers Michael Schmid. 1996 wurde sie von ihrer Fraktion zur geschäftsführenden Klubobfrau gekürt.

Arbeitsbereiche

Im Februar 2000 avancierte Bleckmann dann nach dem Abgang Schmids in die Bundesregierung zur Landesrätin. Ihre Aufgabenbereiche: Wohnbau, Hoch- und Tiefbau, Raumplanung, Osterweiterung, Revitalisierung sowie Blasmusik. Ab November 2000 - inzwischen hatte sie eine Tochter zur Welt gebracht - war sie wieder als Landtags-Abgeordnete tätig. In dieser Funktion war sie zuletzt für Frauen und Gleichbehandlung, Kunst und Kultur,Soziales, Unterricht und Bildung sowie Wissenschaft zuständig.

Mutterrolle

Groß in die mediale Auslage setzte sich Bleckmann mit ihrem Ansinnen, trotz Baby weiter Landesrätin sein zu wollen. Schmid ließ der ehemaligen politischen Ziehtochter und werdenden Mutter im Juli 2000 über die Medien ausrichten, dass sie nach den Wahlen am 15. Oktober 2000 nicht mehr Landesrätin sein werde, weil dies einer jungen Mutter "nicht zumutbar" sei. Bleckmann konterte: "Er kann sagen was er will. Ich sehe die Zumutbarkeit anders." Die Frage des Mutterschutzes beschäftigte jedenfalls PersonalreferentInnen und JuristInnen. (APA)