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Foto: EPA/Rainer Jensen

Handyhersteller aus Europa und den USA wie Nokia, Siemens oder Motorola, die bisher den europäischen und österreichischen Mobilfunkmarkt dominierten, müssen sich künftig warm anziehen. Denn nicht zuletzt im Zuge der anstehenden Einführung der dritten Mobilfunkgeneration UMTS fassen zunehmend asiatische Mobilfunkgerätehersteller in Europa Fuß.

"Lautstarke" Asiaten

Dieser Trend zeigt sich auch auf der diesjährigen weltgrößten IT- und Telekommesse CeBIT in Hannover, wo asiatische Hersteller wie Samsung, Panasonic, LG, Sharp, Sendo und Sagem - mit großen Werbeflächen und teils lautstark mit asiatischen Tänzerinnen und Geigerinnen - auf ihre neuesten Handymodelle aufmerksam machen.

Klapphandys mit Kamera

Die meisten auf der CeBIT präsentierten asiatischen Mobiltelefone sind Klapphandys mit integrierten drehbaren Kameras, einige haben auch drehbare Displays. "Klapphandys sind in Asien sehr verbreitet, in Europa werden sie vielfach aber noch skeptisch betrachtet. Die Klappe erlaubt aber ein wesentlich größeres Display, das durch die Klappmöglichkeit auch viel besser geschützt ist", heißt es auf dem Stand des koreanischen Mobilfunkherstellers LG auf APA-Anfrage.

Seit 16 Jahren Handy-Hersteller

"Wir bauen seit 16 Jahren Handys, nur weiß das kaum jemand in Europa", heißt bei LG. Seit eineinhalb Jahren sei LG auf dem europäischen Handymarkt aktiv. Ende 2003 will LG erstmals auch ein UMTS-Handy in Europa lancieren. Die asiatischen Hersteller können bei den Handys der dritten Mobilfunkgeneration (3G) bereits auf erste Erfahrungen zurückgreifen, da 3G in vielen Ländern Asiens seit Monaten angeboten wird, und sind damit den europäischen Handyherstellern ein gutes Stück voraus.

Multimedia-Telefone

Der weltweit drittgrößte Handyhersteller Samsung will vor allem mit neuen Multimedia-Telefonen großen Konkurrenten wie Nokia Marktanteile abjagen. Besondere Erwartungen würden in Handys gesetzt, die zugleich als Digitalkameras und Camcorder benützt werden könnten, teilte Samsung auf der CeBIT mit. Samsung hatte seinen Marktanteil auf dem weltweiten Handymarkt innerhalb von zwei Jahren auf 9,8 Prozent verdoppelt.

Der japanische Hersteller Sendo beliefert Europa seit 20 Monaten mit Handys. Sendo liefert allerdings ausschließlich an Netzbetreiber und nicht an den Handel. Da es in Österreich - noch - keine Verträge mit Handybetreibern gebe, sei man in der Alpenrepublik noch nicht aktiv, hieß es beim Sendo-Stand auf APA-Anfrage.(APA)