Hier rennt Lola, Film 1998.

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... namens "Berlin, Berlin" ausgedacht. Mit einer jugendlichen Heldin, die Lolle heißt. Die muss zum einen viel und lange durch die deutsche Hauptstadt rennen und zum anderen darf sie ihre Befindlichkeit in Form von kleinen Trickfilmsequenzen an uns übermitteln.

Nun ist auch das nichts Neues: Die Folgen, die derzeit von Dienstag bis Freitag zu sehen sind, kennen wir schon aus dem Vorjahr, als die ARD eine große Offensive in Sachen Serien-Eigenproduktionen für ein junges Publikum startete. Qualitätsfernsehen, wohlgemerkt, keine Soaps. Damals waren wir von der Serie, die Abiturientin Lolle aus einem kleinen Kaff nach Berlin schickt und ihr dort schnell eine sympathische Ersatzfamilie bietet, angenehm überrascht. Aber doch nicht ganz zufrieden. Alles, was danach an Teenager-Herzschmerz auf diesem Sektor kam, war allerdings derart tranig und klischeehaft, dass wir uns schon fast nach Lolle sehnen mussten.

Und siehe: Der Sender hat ein Einsehen und schenkt uns demnächst zwanzig neue Folgen. Zuerst müssen wir aber durch die alten durch. Das könnte kontraproduktiv sein - denn die Erinnerung macht sich oft ein schöneres Bild, als jenes, das dann in Form von Wiederholungen tatsächlich auf dem Bildschirm flimmert. Zudem werden wir ab 22. April auf Rosalie verzichten müssen. Ob das Ausscheiden dieser bewährten Kraft uns und der Serie gut tut, darf bezweifelt werden. (irr/DER STANDARD, Printausgabe, 14.3.2003)