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Frauenministerin Rauch-Kallat solle sich in die Frauen-Problematik erst einarbeiten, so Trunk.
APA/Roland Schlager

Wien - "Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich in einer Kärntner Tageszeitung die Aussage von Frauenministerin Rauch-Kallat las 'Niemand zwinge Frauen, früher in Pension zu gehen. Wenn sie länger bleiben, bekämen sie mehr Versicherungsjahre'", empörte sich die Landesfrauenvorsitzende der SPÖ-Kärnten, Trunk, am Freitag.

"Wir Kärntner SPÖ-Frauen geben Ministerin Rauch-Kallat einen Monat Einarbeitungszeit, da sie sich mit der realen Situation der Frauen in Österreich scheinbar noch nicht auseinandergesetzt hat und ihr als eingeheiratete Gräfin, die Nachvollziehbarkeit jener Lebenssituation, in der sich die meisten Frauen befinden, zu fehlen scheint", so Trunk.

"Politische Ignoranz"

"Nachdem ich aber davon ausgehe, dass es soviel politische Naivität, wie man sie braucht um so eine Aussage zu treffen, bei einer Ministerin nicht geben kann, muss man durchaus damit rechnen, dass es sich dabei um politische Ignoranz handeln könnte", so die Landesvorsitzende der Kärntner SPÖ-Frauen. Für jede Frau ab 40, die bei Bewerbungsgesprächen zu hören bekommen hätte, sie wäre zu alt für den Arbeitsmarkt, seien solche Aussagen ein Schlag ins Gesicht. Frauen wie Rauch-Kallat oder die Kärntner Nationalrätin Elisabeth Scheucher, seien wirtschaftlich zu verwöhnt um die Realität zu erkennen, von einer Frauenministerin müsse man jedoch erwarten können, dass sie sich besser informiere, sagt Trunk.

Vollzeitarbeitsplätze vonnöten

"Die Regierung plant keine relevante Initiative zur Schaffung neuer Vollzeitarbeitsplätze, die auch von älteren Frauen gut bewältigt werden können", kritisierte Trunk und forderte auch gezielte Maßnahmen, damit Frauen ab 40 ihre Beschäftigung auch behalten können. Selbst der Parteikollege von Rauch-Kallat, Minister Bartenstein, habe bereits vor Wochen auf diese Problematik hingewiesen, es sei aber zu befürchten, dass Rauch-Kallat und Bundeskanzler Schüssel sich mit ihren Kollegen ebenso wenig austauschen, wie sie es mit jenen Frauen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, tun. "Ich fordere die Ministerin auf, sich für die Anliegen aller Frauen einzusetzen und die Realität nicht weiter zu verweigern", so Trunk abschließend. (red)