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Auf das Tief folgt das Hoch: Marktteilnehmer zweifeln aber an Nachhaltigkeit.
Wien – Nach einem gewaltigen Schluss-Spurt in der zweiten Wochenhälfte gelang es den internationalen Leitbörsen auf Wochensicht noch der Sprung in die Gewinnzone. Am Mittwoch, als der DAX das tiefste Niveau seit 1995 erreicht hatte, zeigten sich die Börsianer noch zu Tode betrübt. Dann löste laut Marktteilnehmern ein Gerücht über Kapitulationsgespräche zwischen den USA und irakischen Militärs den Stimmungsumschwung aus. Dennoch bleibt die Skepsis am Parkett bestehen, ob der Kurssprung nicht bloß wieder eine vorübergehende Erscheinung sei.
Anhaltende Unsicherheit
Man müsse davon ausgehen, dass es sich bei dem steilen Anstieg um Short-Eindeckungen handelt, meinte Raiffeisen Zentralbank (RZB)-Analyst Helge Rechberger. Auch wenn die positive Tendenz noch etwas anhalten könnte, glaubt Rechberger nicht an eine nachhaltige Erholung. Auch die Aktienexperten der Erste Bank gehen in der kommenden Woche von anhaltender Unsicherheit aus. Sie schätzen den jüngsten Kursanstieg als technische Gegenbewegung ein und sehen vorerst nur geringe Chancen auf eine nachhaltige Kurserholung.
Im Wochenvergleich konnte der DAX bis 17:45 Uhr um 1,4 Prozent auf 2.465 Punkte zulegen. Alleine am Donnerstag und Freitag schoss der Index um 11,9 Prozent in die Höhe. Der Eurostoxx-50 verbesserte sich in dieser Woche um 4,7 Prozent auf 2.087 Einheiten. In New York gewann der Dow Jones 2,0 Prozent auf 7.895 Zähler, nur der Tokioter Nikkei-225 schloss mit 8.003 Punkten um 1,7 Prozent abgeschwächt.
Wochenminus in Wien
Das heftige Tauziehen um den Irak-Krieg treibt auch den Börsianern in Wien weiterhin Sorgenfalten auf die Stirn. Bei volatilem Handel büßte der ATX, der Index der wichtigsten österreichischen Aktien, in dieser Woche um 1,7 Prozent auf 1.133,21 Punkte ein. Kursverluste gab es auf breiter Front. Am schlimmsten erwischte es UNIQA, Telekom Austria und Palfinger, während Erste Bank gegen den Trend um 6,2 Prozent kräftig zulegten und damit unter den 20 ATX-Werten den einzigen nennenswerten Wochengewinn verbuchten. Für die kommende Börsenwoche rechnen die Analysten der Ersten mit einer charttechnischen Gegenbewegung. Für wahrscheinlich halten sie eine Spanne von 1.120 bis 1.150 ATX-Punkten. (APA)