
Die Website Politifacts - ein Projekt der St. Petersburg Times - hat gestern Abend den Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung während des US-Präsidentschafts-Wahlkampfes gewonnen.
Die Begründung der Jury: Der Einsatz von hartnäckigen Reportern und der Macht des Internet für die Überprüfung von mehr als 750 Wahlkampfaussagen auf ihren Wahrheitsgehalt, hat zur Aufklärung der Wähler beigetragen.

Die Website startete im Jänner 2007 und konzentrierte sich auf den Präsidentschaftswahlen in den USA. Aber auch nach der Wahl bleiben die Reporter dem Präsidenten - und nicht nur ihm - auf den Fersen.
Das sogenannte Obameter behält 514 Wahlversprechen des US-Präsidenten im Auge. Zusammengestellt wurden die Versprechen nach der Sichtung von Positionspapieren, Obamas Website, Mitschriften von Debatten, Interviews und Wahlkampfreden. Insgesamt gibt es sechs Kategorien: No Action, In the Works, Stalled, Promise Kept, Compromise - und natürlich - promise broken.

Nicht nur die Aussagen des Präsidenten werden überprüft. Der Truth-O-Meter kontrolliert, ob Äußerungen, Behauptungen oder Anschuldigungen von Politikern, Interessensvertretungen oder Moderatoren einer Talk-Show der Wahrheit entsprechen.

Ein weiteres Feature, der Flip-O-Meter kontrolliert, ob Politiker ihre Positionen wechseln. Es gibt drei verschieden Kategorien: No Flip, Half Flip, Full Flop.

Den ersten hundert Tagen der Amtszeit Obamas widmet sich ein Special-Report.
Autoren von Politifacts sind entweder Reporter der St. Petersburg Times oder Journalisten, die ausschließlich für die Website arbeiten. Alle Rechercheergebnisse werden auf der Website und zum Teil in der Printversion der St. Petersburg Times veröffentlicht.
Bild nicht mehr verfügbar.
Auf dem Bild freut sich Herausgebern Bill Adair gemeinsam mit seinen Kollegen über den Preis.
Und es gibt Expansionspläne: Bis zum Sommer dieses Jahres sollen Aussagen von Experten, Talk-Show-Moderatoren, Lokal- und Landespolitikern verstärkt abgeklopft werden.