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Lars Bergström: "Die Leistung ist aber immer eine Frischware."

Foto: APA/Parigger

Wien - Im Vorjahr hat Lars Bergström die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft  zum Aufstieg in die A-Gruppe geführt. Ab Samstag geht es bei der WM in der Schweiz um den Klassenerhalt. Im Gespräch erläuterte der Schwede, wie er dieses Zeil zu erreichen beabsichtigt.

Mit welchen Erwartungen fahren Sie zur WM?

Bergström: "Wir sind neu in der A-Gruppe. Das  Hauptziel muss sein, zu beweisen, dass wir in Österreich A-Klasse-Niveau haben. Langfristig gilt es darauf hinzuarbeiten, stabil erstklassig zu sein und  in die Nähe der Top Ten zu kommen. Darauf kann man dann weiter bauen, denn dann hast du Chancen auf das Viertelfinale. Das ist meine Perspektive."

Worauf haben Sie bei der Auswahl der Spieler Wert gelegt?

Bergström: "International musst du taktisch gut spielen, du musst die Geschwindigkeit haben, du musst gut in Eins-gegen-Eins-Situationen spielen. Und eine wichtige Qualität ist, dass du Turnierspieler bist, dass du alle zwei Tage ein Spiel auf höchstem Niveau spielen kannst."

Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Bergström: "Für jede Mannschaft ist die Torhüterleistung entscheidend. Aber es kommt auch darauf an, wie du als Mannschaft spielst, und man dem Keeper überhaupt die Chance gibt, gut zu spielen.  Wir dürfen den Gegnern keine einfachen Torchancen geben, keine Unterzahlsituationen vor dem Tor, keine Nachschüsse zulassen. In Überzahl und Unterzahl werden viele Partien entschieden, daher dürfen wir nicht viele Strafen nehmen."

Gehen Sie mit einer klaren Nummer eins ins Turnier?

Bergström: "Wir haben mit Brückler und Penker zwei gute Torhüter, beide haben bewiesen, dass sie gut spielen können. Das ist ein positiver Kampf zwischen diesen beiden. Die Leistung ist aber immer eine Frischware."

Was erwarten Sie von Thomas Vanek?

Bergström: "Er ist nicht nur ein Spitzenspieler, er hat auch Spitzencharakter. Er bringt viel Moral und Glauben in die Mannschaft und ist sehr gut in Sondersituation. Aber Vanek will auch selbst nicht, dass man so viel über ihn redet oder auf ihn fokussiert. Er weiß ganz genau, dass es um die gesamte Mannschaftsleistung geht. Er hat aber Sonderqualität, eine Siegermentalität, er gibt der ganzen Mannschaft Selbstvertrauen. Seine Einstellung hat mir im Vorjahr sehr gut gefallen."

Voraussichtlich wird Lettland der Konkurrent sein, den es zu schlagen gilt, um vorzeitig den Klassenerhalt zu schaffen. Wie schätzen Sie die Letten ein?

Bergström: "Lettland war früher ziemlich gut, man hat eine klassische russische Schule gespielt. Lange Jahre haben sie mit der gleichen Mannschaft gespielt, in den letzten Jahre gab es aber einen Generationswechsel. Da gab es dann Probleme. Jetzt profitiert man viel von der neuen russischen KHL-Liga. Die Letten sind technisch sehr gut, sehr schnell und haben ein besonders gutes Powerplay."

Wird die Zwischenrunde als Ziel ausgegeben?

Bergström: "Wir schauen von Tag zu Tag und wollen nicht darüber sprechen, weil wir sonst vielleicht mit einer Enttäuschung in die Relegation gehen, sollten wir dort landen. Zuerst warten Schweden, dann die USA. Das sind sehr starke Mannschaften. Aber im Sport ist alles möglich."