San Francisco - Der amerikanische Chip-Hersteller AMD steckt tief in den roten Zahlen. Für das erste Quartal des Jahres wies das kalifornische Unternehmen einen Verlust von 416 Mio. Dollar (322 Mio. Euro) aus, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das waren 52 Mio. Dollar mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz ging um 21 Prozent auf 1,18 Mrd. Dollar zurück.
Mit der Zwischenbilanz schnitt AMD zwar besser ab als von der Börse erwartet. Vorstandschef Dirk Meyer äußerte sich aber skeptisch über die weitere Entwicklung: "Ich weiß nicht, wie jemand in der gegenwärtigen Wirtschaftslage sagen kann, dass wir den Tiefpunkt erreicht haben." Der nachbörsliche Aktienhandel quittierte den Quartalsbericht mit einem Kursabschlag von fünf Prozent.
AMD leidet sowohl unter schwächerer Nachfrage nach Prozessoren und Grafikchips als auch unter teilweise sinkenden Preisen. Der Umsatz von Mikroprozessoren ging um 21 Prozent auf 938 Mio. Dollar zurück. Bei den Grafikchips des 2006 übernommenen Herstellers ATI sank der Absatz um 15 Prozent auf 222 Mio. Dollar. Im ersten Quartal hat AMD seine Prozessorenfertigung mit Hilfe arabischer Investoren an ein neues Unternehmen namens GlobalFoundries ausgelagert. Davon ist auch die Chip-Produktion in Dresden betroffen.
AMD, das noch mit gut einem Drittel an GlobalFoundries beteiligt ist, konzentriert sich jetzt auf Entwicklung und Vermarktung der Prozessoren, sieht sich dabei aber der wachsenden Konkurrenz des Marktführers Intel ausgesetzt. Intel hat bei Prozessoren für Computer einen Weltmarktanteil von etwa 80 Prozent. (APA/AP)