Seoul - Inmitten erhöhter Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hat Nordkorea am Mittwoch Südkorea vorgeworfen, mutwillig einen Grenzstein weiter nördlich versetzt zu haben. Es handele sich dabei um eine "ernste militärische Provokation", hieß es in einem Bericht der staatlich kontrollierten Nachrichtenagentur KCNA. Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte bestritt den Vorwurf und beschuldigte das kommunistische Nachbarland, "unnötig die Spannungen durch grundlose Behauptungen zu schüren".
In dem Bericht von KCNA wurde mit "Maßnahmen zur Selbstverteidigung" gedroht, sollte Südkorea die Grenzmarke nicht wieder an ihren früheren Platz verlegen. Die Marke sei mehrere Dutzend Meter versetzt worden. Nach südkoreanischen Angaben gibt es rund 1290 Grenzsteine zur Markierung der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern.
An der schwer bewachten Grenze stehen sich auf beiden Seiten mehr als eine Million Soldaten gegenüber. Beide Länder befinden sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) noch immer kein Friedensvertrag geschlossen worden ist. Die Beziehungen haben sich in den vergangen Monaten wieder deutlich verschlechtert. (APA/dpa)